KSÖ Ratgeber: Sicher im Internet - page 15

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Die Zahl der Fälle, bei denen Menschen
mit der Veröffentlichung von Sexvideos im
Internet erpresst werden, nimmt immer
mehr zu. Dabei stellen meist flirtwillige
junge Mädchen oder Frauen über sozi-
ale Netzwerke mit ihren Opfern einen
ersten Kontakt her. Dann folgt ein vorerst
harmloser „Video-Chat“, in dessen Verlauf
sich die Gesprächspartnerinnen bald zu
entkleiden beginnen. Zugleich fordern sie
auch ihre Internetbekanntschaft zur Vor-
nahme von sexuellen Handlungen auf. Die-
se wird, von den Opfern unbemerkt, digital
als Video aufgezeichnet und bildet dann
die Grundlage für die folgende Erpressung.
ONLINE
DATING
vom internetflirt zur
sexvideo-erpressung
Der „Chat“ wird abgebrochen und
dem Opfer wird mitgeteilt, dass die
Handlungen aufgezeichnet wurden
und nun im Internet veröffentlicht
werden. Die Veröffentlichung könne
nur durch die Überweisung einer ho-
hen Geldsumme verhindert werden.
Um der Forderung Nachdruck zu ver-
leihen, wird meist zusätzlich ein Link zu
einer Plattform im Internet übersandt, auf
der das Video bereits hochgeladen, aber
noch nicht öffentlich zugänglich gemacht
wurde. Die Täter drohen, diesen Link an
die „Freunde“ des Opfers auf der jewei-
ligen Internetplattform zu versenden.
• Gehen Sie keinesfalls auf die Forderun-
gen der Erpresser ein und brechen Sie
den Kontakt sofort ab. NachdemOpfer
Zahlungen an die Täter geleistet haben,
folgen meist neue Forderungen der
Internet-Erpresser.
• Erstatten Sie umgehend eine Anzeige bei
der Polizei.
• Sollten Sie dazu aufgrund persönlicher
Umstände nicht in der Lage sein, holen Sie
sich umgehend Rat und Unterstützung bei
der Cybercrime-Meldestelle imBundeskri-
minalamt unter against-cybercrime@bmi.
gv.at. Ihre Anfrage wird vertraulich behan-
delt und Ihre persönlichen Daten unterliegen
demDatenschutz.
• Haben Sie bereits einen Link zu einem be-
reits hochgeladenen Video erhalten, sollten
Sie sich schnellstmöglich mit demBetreiber
der Plattform in Verbindung setzen. Videos
und Fotos mit sexuellen Inhalten werden
üblicherweise von den Verantwortlichen der
betreffenden Plattform sehr schnell gelöscht.
DIE POLIZEI EMPFIEHLT
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