Table of Contents Table of Contents
Previous Page  16-17 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 16-17 / 68 Next Page
Page Background

Mobilitätskonzepte

mit Zukunft

Der Nachhaltigkeitstrend ist längst im Tourismus angekommen. Auch die Bedeutung

umweltschonender Transportlösungen nimmt stetig zu. In Städten und Urlaubsorten

entstehen daher innovative Verkehrskonzepte, um Gäste wie Einheimische klimafreundlich

zu befördern – wie folgende Projekte aus Tirol und dem Ausland zeigen.

Text: Eva Schwienbacher

© DOMINIK BUTZMANN

© LEITNER

© LE-ANDER.AT

Vorausdenken

16

Vorausdenken

17

PisaMover:

staufrei ins Zentrum

Eine weitere urbane Seilbahn, die von Leitner

finanziert und betrieben wird, ist in der toska-

nischen Stadt Pisa imMärz 2017 eröffnet wor-

den: die Minimetro PisaMover. Das seilgezo-

gene Transportsystem auf Schienen verbindet

den Flughafen der Stadt mit demHauptbahn-

hof. Urlaubsgäste und Pendler sollen dadurch

schneller und umweltfreundlicher in und aus

der Stadt kommen.

Pisa selbst hat 90.000 Einwohner, hinzu kom-

men 90.000 Touristen, Studenten und Pend-

ler, die zu Spitzenzeiten in die Stadt möchten

– entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkom-

men. Der Flughafen Pisa allein fertigt jährlich

rund fünf Millionen Passagiere ab, welche die

Toskana besuchen. Mit demPisaMover errei-

chen diese in fünf Minuten den Stadtkern.

Der PisaMover ist nicht nur komfortabel, er

trägt auch zur Verbesserung der Luftgüte

bei. Um diesen Umweltaspekt auch optisch

zu transportieren, wurden die Stationen und

Züge der Bahn vom italienischen Stararchi-

tekten Adolfo Natalini in Grün gestaltet. Der

PisaMover wurde mithilfe eines Public-Pri-

vate-Partnership-Modells finanziert: Den

Großteil der Kosten trugen die Firma Leitner

und die italienische Baufirma Condotte d'Ac-

qua S.p.A., die die Bahn bis zur Übergabe an

die Gemeinde Pisa in 33 Jahren auch betrei-

ben, der Rest kam von der EU.

Gäste schweben lassen

Die Besucherinnen und Besucher der Internationalen Gartenausstellung Berlin

können sich heuer mit einer Seilbahn des Südtiroler Herstellers Leitner über das

Ausstellungsgelände fahren lassen. Die 65 Kabinen haben eine Kapazität von

jeweils zehn Personen, 6 Gondeln sind mit Glasfußböden ausgestattet. In einer

Höhe von 25 bis 35Metern eröffnet die Fahrt mit der Seilbahn einen wunder-

vollen Ausblick über die vielfältigen gärtnerischen und baulichen Attraktionen.

Als modernes, umweltfreundliches und leises Verkehrsmittel passt die Seilbahn

optimal ins Konzept der Gartenausstellung.

Auch nach Ende der Ausstellung am 15. Oktober 2017 bleibt die Bahn in Betrieb

und erfüllt einen doppelten Zweck: Einerseits fungiert sie als Touristenattrak-

tion, andererseits als öffentliches Verkehrsmittel zwischen den Berliner Stadt-

teilenMarzahn und Hellersdorf mit direkter Anbindung an die U-Bahn-Station

ins Zentrum. Die Firma Leitner hat in dieses Projekt nicht nur 14Mio. Euro

investiert, sie tritt auch als Betreiber der Bahn auf.

Brixlegg:

ein Dorf imAufschwung

Wie kann man das Verkehrsaufkommen imOrtszen-

trum von Brixlegg verringern und die Aufenthalts-

qualität der Gäste verbessern? Dies ist eine der Fra-

gen, mit denen sich der Verein Brixlegger Wirtschaft

auseinandersetzt, der gemeinsammit der Raiffeisen-

bank Brixlegg, der Gemeinde und demTourismus-

verband das Projekt „Zukunft Brixlegg“ initiiert hat.

Mit externer Begleitung und unter Einbindung der

Bevölkerung wurden verschiedene Themen durch-

leuchtet undMaßnahmen erarbeitet, unter anderem

zumThema „Ortsgestaltung und Verkehr“.

Bereits umgesetzt wurde eine probeweise Einbahn-

regelung imOrtskern zwischen der Kirche und dem

Gasthof Herrnhaus. Bei positiver Entwicklung soll

dieser Bereich 2018 in eine Begegnungszone umge-

staltet werden. Fußgänger hätten damit Vortritt vor

Fahrzeugen. Ein übergeordnetes Verkehrskonzept

mit Verkehrsleitsystem soll folgen. Die Initiative

„Zukunft Brixlegg“ zielt darauf ab, Brixlegg als at-

traktiven Einkaufsort in der Region für die Bevölke-

rung und die Gäste zu präsentieren und das Zentrum

zu beleben. Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants

sowie schön gestaltete Plätze und Begegnungszonen

sollen zumVerweilen einladen, während regelmä-

ßige Veranstaltungen die entsprechende Frequenz

bringen sollen.

Durch den Dorfkern von

Brixlegg wird derzeit eine

Einbahnregelung getestet.