Seite 28 - RLB Geschäftsbericht 2013

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Lagebericht
Risikobericht
Modernes Risikomanagement
Das aktive Management der Risiken ist für die Raiffeisen-Landes-
bank Tirol AG von großer Bedeutung und sichert den langfristigen
Erfolg. Den gesetzlichen Anforderungen entsprechend hat sich die
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG das Ziel gesetzt, durch den Einsatz
von funktionstüchtigen Methoden und entsprechenden Systemen
sowohl auf dem Gebiet des Risikomanagements als auch auf dem
des Risikocontrollings die Sicherheit und Rentabilität der Bank im
Interesse der Kunden und Eigentümer zu garantieren. Die Erfah-
rungen des Jahres 2013 bestätigen die Risikopolitik, das Risikoma-
nagement und deren Organisation.
Risikopolitische Grundsätze
Die risikopolitischen Grundsätze stellen die zentralen Verhaltensre-
geln für den Umgang mit Risiken dar. Sie bilden die Grundlage für
ein einheitliches Verständnis der Gesamtbankziele im Zusammen-
hang mit dem Risikomanagement.
• Der Vorstand und alle Mitarbeiter sind den risikopolitischen
Grundsätzen verpflichtet und treffen ihre operativen Entschei-
dungen unter diesen Voraussetzungen.
• Bei intransparenter Risikolage oder methodischen Zweifelsfällen
ist nach dem Vorsichtsprinzip vorzugehen.
• Die Risikosteuerung orientiert sich am Ziel eines geordneten Un-
ternehmensfortbestandes.
• Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht grund-
sätzlich eine adäquate Analyse der spezifischen Risiken voraus
(Produkteinführungsprozess).
Die risikopolitischen Grundsätze werden vom Vorstand festgelegt,
regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Grundsätze für das Risikomanagement
Der Risikomanagementansatz baut auf folgenden Grundsätzen
auf:
• Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Überwa-
chung des Risikomanagements in der Raiffeisen-Landesbank Ti-
rol AG. Der Aufsichtsrat überprüft die Risikopolitik in regelmäßi-
gen Zeitabständen.
• Das Management von Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, Beteiligungs-,
operationellen, makroökonomischen und sonstigen Risiken er-
folgt in einem koordinierten Prozess auf allen relevanten Ebenen
der Bank.
• Das Risiko-Komitee als das dem Vorstand vorgelagerte zentrale
Gremium zur Steuerung des Gesamtbankrisikos erarbeitet und
empfiehlt die Risikostrategie samt Teilstrategien zu den einzel-
nen Risikoarten, die Limitierung des Risikokapitals im Rahmen
der Risikotragfähigkeit sowie die Risikokapitalallokation.
Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagement ist so organisiert, dass Interessenskonflik-
te sowohl auf persönlicher als auch auf organisatorischer Ebene
vermieden werden (Trennung Markt/Marktfolge). Die Aufgaben und
die organisatorischen Abläufe für die Messung, die Überwachung
und das Berichtswesen der Risiken werden von der Abteilung Risi-
komanagement verantwortet und sind im Intranet sowie in den ent-
sprechenden Handbüchern dargestellt.
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko wird bei Kontrahenten (Privat- und Firmenkunden,
Kreditinstituten, Staaten) und Konzentrationen ermittelt.
Die Kreditvergabe, die gezielte Übernahme von Risiken, zählt zu den
Kerngeschäftsbereichen der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Die Ri-
sikosituation eines Kreditnehmers wird laufend zweidimensional be-
trachtet, einerseits durch die Beurteilung der wirtschaftlichen Situ-
ation mittels eines bankinternen Rating-Systems und andererseits
durch die Beurteilung von risikomindernden Sicherheiten. In den
entsprechenden Kalkulationen wird dem unterschiedlichen Risiko-
gehalt der Kreditaktivitäten differenziert Rechnung getragen.
Die Vertriebseinheiten werden von der Abteilung Risikomanage-
ment bei der Steuerung durch Messung und Überwachung des
Kreditrisikos sowie des nahestehenden makroökonomischen Risi-
kos und von der Abteilung Kreditmanagement bei der operativen
Betreuung von Normal- und Problemengagements unterstützt. Im
Berichtswesen stellen diverse Stichtags- und Vorschauanalysen
zum Risikoprofil einen fixen Bestandteil dar. Somit wird ein durch-
gängig aktiver Risikomanagementprozess garantiert.
Die mit dem Kreditrisiko verbundenen Aufgaben und organisatori-
schen Abläufe sowie die vom Vorstand jährlich festgelegte Kreditri-
sikostrategie sind im Intranet, im Kredithandbuch und im Produkt-
handbuch klar beschrieben, allen mit der Geschäftsdurchführung
betrauten Mitarbeitern kommuniziert und stehen online zur Verfü-
gung. Damit ist sichergestellt, dass in jedem Einzelfall nur Risiken
eingegangen werden, welche im Einklang mit der Risikopolitik und
der Risikostrategie stehen. Darüber hinaus werden – dem kauf-
männischen Vorsichtsprinzip entsprechend – für bestehende Risi-
ken ausreichende Vorsorgen gebildet.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es gab bis dato keine Geschäftsfälle oder sonstigen Vorgänge, die von besonderem öffentlichen Interesse wären oder die sich
wesentlich im Jahresabschluss 2013 auswirken würden.