Seite 12 - Mit.Einander RB Hall 1/2013

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private banking –
Liebes­werben am Kapitalmarkt
Doch wohin gehen unsere Steuern über-
haupt? Betrachten wir die direkten Steu-
ern. Der größte Brocken unserer Einkom-
mensteuer (ESt) geht mit 23,2% an Länder
und Gemeinden, welche wiederum für die
Bereitstellung von Infrastruktur wie Schu-
len, Kindergärten, etc. verantwortlich sind.
Für soziale Sicherung und Gesundheit
werden durch den Staat immerhin 17,5%
aufgewendet. Und für Zuschüsse zur ge-
setzlichen Pensionsversicherung (PVA)
werden 9,9% der ESt aufgewendet. Zu-
dem werden 5,1% für Pensionen des öf-
fentlichen Dienst aufgewendet, welche
nicht durch die PVA gezahlt werden. All
dies sind Posten, von denen wir alle profi-
tieren.
Österreichs Staatsverschuldung liegt bei
ca. 232,5 Mrd. EUR, was einer Verschul-
dung jedes Österreichers von ca. 31.100
EUR entspricht. Je erwerbstätigem Öster-
reicher beläuft sich die Verschuldung so-
gar auf 55.800 EUR. Sekündlich steigt der
Schuldenstand an. Alleine für die Zinsen
der Staatsverschuldung wendet Österrei-
ch jährlich 8,2 Mrd. EUR auf, was 6,4% un-
seres „Steuer-Euro“ entspricht.
Liebeswerben am Kapitalmarkt
In Österreich ist die Österreichische Bun-
desfinanzierungsagentur (OeBFA) zustän-
dig für die Aufnahme liquider Mittel am Ka-
pitalmarkt und das Schuldenportfol io-
management.
Staaten brauchen Geld. Das war schon immer so. Früher wurde das Geld
benötigt für Kriegsführung und Prunkbauten. Heute leben wir hingegen in
einem Wohlfahrtsstaat, in dem die Ausgaben für soziale Dinge aufgebracht
werden. Der Staat sorgt für eine funktionierende Infrastruktur. Er bezahlt
Kinderbetreuungsplätze und Pensionen. All das Geld muss erst verdient
werden. Nicht immer gelingt es dem Staat, diese Ausgaben aus den Ein-
nahmen zu bestreiten, wodurch sich dieser verschulden muss.