SEITE
| 11
Reichtum –
auch der ist relativ
In dieser Ausgabe unseres Mit.Einanders spielen die Haller Vergangen-
heit und hier speziell die Geschichte unserer Münze eine zentrale Rolle.
Im Mittelalter waren Salz und die Münzprä-
gung die Säulen des Reichtums unserer
Stadt. Die Haller Bürgerinnen und Bürger
waren wohlhabend und Hall war weit über
die Tiroler Grenzen hinaus bekannt und
hoch angesehen.
Das Ansehen ist geblieben. Wie die akutel-
le Lage aber von vielen österreichischen
Gemeinden große Budgetdisziplin erfor-
dert, um die öffentlichen Aufgaben erfül-
len zu können, so verhält es sich auch in
der Stadt Hall.
Kann ich den Reichtum einer Gemeinde
jedoch nur an den Budgetzahlen messen
oder kann ich in eine solche „Bilanz“ auch
einfließen lassen, dass Hall mit einer Viel-
zahl von Institutionen und Vereinen geseg-
net ist, in welchen viele – häufig auch eh-
renamtlich tätige – MitbürgerInnen große
Leistungen zum Gemeinwohl erbringen?
Und hier darf man mit ruhigem Gewissen
auch unser Haus, unsere regionale Bank
erwähnen. Sie hat ein sehr offenes Ohr für
viele Anliegen der Gemeinden, Instituti-
onen und Vereine unserer Region.
Es wird von der Bank gerne in Kauf ge-
nommen, dass das Wohl der Gemein-
schaft mitunter zu Lasten des Gewinns
geht – denn jeder Euro, welcher in die Un-
terstützung regionaler Einrichtungen und
Vereine fließt, schmälert klarerweise den
Gewinn der Bank. Im Rahmen ihrer Mög-
lichkeiten, die durch den Druck von Kon-
kurrenz, immer strengeren und umfang-
reicheren regulatorischen Vorschriften u.
ä. immer schwieriger werden, versucht sie
als in der Heimat verwurzelte Genossen-
schaftsbank Jahr für Jahr ihren Anteil dazu
beizutragen.
Dennoch glaube ich, dass bei der Bewer-
tung der Unterstützung der Region durch
die RRB Hall nicht nur der monetäre Unter-
stützungsfaktor gerechnet werden kann
– erlauben Sie einige kurze Gedanken zu
diesem Thema:
Beim Halbmarathon ist der Obere Stadt-
platz in „Raiffeisen-Gelb“ getaucht, Visuali-
sierung des monetären Sponsorings durch
die RRB Hall. Was man jedoch nicht auf
den ersten Blick sieht, sind die 20, 30 Mit-
arbeiterInnen des Hauses, welche unent-
geltlich den ganzen Tag über vor Ort sind,
ob bei der Startnummernausgabe, der
Verpflegung, der Streckensicherung, …
Gleiches gilt für den Turmlauf und weitere
Veranstaltungen während des Jahres.
Im Zuge der Arbeit im Raiffeisen-Club wer-
den nicht nur zahlreiche Events (wiederum
unter Mithilfe vieler BankmitarbeiterInnen)
veranstaltet, sondern ist die Kooperation
mit Schulen im Sinne „finanzieller Bildung“
unserer Jugend ein wichtiger Bestandteil.
Hier werden die Lehrkräfte in ihrem Be-
streben unterstützt, den Jugendlichen
wichtige Themen aus dem Finanzleben für
ihre eigene Zukunft zu vermitteln!
Weiters sind viele MitarbeiterInnen unseres
Hauses in verschiedenen Funktionen in
Vereinen unentgeltlich tätig - und dies in
einer Zeit, wo Ehrenamtlichkeit ein immer
selteneres und daher umso wertvolleres
Gut ist! Es zählt nicht immer nur die finanzi-
elle Leistung, welche den Wert einer Un-
terstützungsleistung widerspiegelt!
Daraus folgt:
Sollte in für Banken wirtschaftlich schwie-
rigen Zeiten – und die letzten Jahre waren
für die Branche schwierig - die eine oder
andere Sponsorgabe geringer wie ge-
wohnt ausfallen oder evtl. auch einmal
NEIN gesagt werden müssen, so sollte
auch an das oben Angeführte gedacht
werden:
Unterstützung der Region
lässt sich nicht immer nur an aus-
bezahlten Beträgen messen!
■
Prok. Herbert Bohslavski ist
Leiter des Dienstleistungs
Centers Aktiv der Raiffeisen
Regionalbank Hall und
Redakteur der „Mit.Einander“
1 | 2013 |
laut
nachgedacht