Seite 30 - RLB Geschäftsbericht 2012

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Lagebericht
eigene Refinanzierungskosten aufgrund der Refinanzierungsstruk-
tur dem strukturellen Liquiditätsrisiko bzw. dem Liquiditätspreisrisi-
ko zugeordnet.
Die Einhaltung der Limite wird von der Abteilung Risikomanagement
überwacht. In eigenen Liquiditätsszenarien wird die ausreichende Ver-
sorgung mit kurz- und langfristiger Liquidität in möglichen Engpass-
szenarien dargestellt. Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG legt zur
Stärkung der Liquidität unter anderem starkes Gewicht auf die Emissi-
onstätigkeit und den Bestand an refinanzierungsfähigen Sicherheiten.
Im Sinn einer proaktiven Liquiditätssteuerung, der im Hinblick auf Ba-
sel III zunehmende Bedeutung zukommt, werden laufend zusätzliche
Steuerungsinstrumente entwickelt.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko wird vom Vorstand gesteuert, von der Abtei-
lung Risikomanagement gemessen und von der Abteilung Finan-
zen überwacht.
Ein Expertenansatz stellt sicher, dass das Risikopotenzial ange-
messen eingeschätzt wird.
Operationelles Risiko
Das Management von operationellen Risiken erfolgt in der Abteilung
Organisation & IT. Alle Risiken, welche aufgrund von Fehlern in Sys-
temen, Prozessen, aus fehlerhaftem Verhalten von Mitarbeitern oder
externen Ereignissen entstehen können, werden analysiert, bewertet
und mit geeigneten Gegensteuerungsmaßnahmen versehen.
Der Eigenmittelbedarf für das operationelle Risiko wird gemäß dem
Basis-Indikator-Ansatz ermittelt. Die Darstellung und Bearbeitung
der Risiken erfolgt mittels moderner EDV-Systeme. Ergänzt durch
tourliche Prüfungen der Innenrevision und periodische Berichter-
stattungen wird so ein adäquater Umgang mit operationellen Risi-
ken sichergestellt.
Risikotragfähigkeit
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden dem Risiko-
deckungspotenzial alle maßgeblichen Risiken, die nach moder-
nen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme ermittelt
werden, gegenübergestellt.
Die jährlich geplante Risikobelastung stellt dabei die Begren-
zung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben
den tatsächlich gemessenen Risiken auch nicht quantifizierba-
re sonstige Risiken durch einen Risikopuffer Berücksichtigung
finden. Alle risikorelevanten Informationen fließen in monatlich
erstellte und im Risikokomitee ausführlich besprochene Risiko-
tragfähigkeitsanalysen ein. Dabei wird das Gesamtbankrisiko in
unterschiedlichen Szenarien ermittelt, um sicherzustellen, dass
auch in möglichen Problemsituationen ausreichend Kapital zur
Verfügung steht.
In der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird verstärktes Augen-
merk auf die Risikomanagementprozesse des Kredit-, Markt-
und Liquiditätsrisikos gelegt, da der Schwerpunkt der Banktätig-
keit im Privat- und Firmenkunden- sowie im Treasury-Geschäft
liegt. Das Kreditrisiko wird mittels Ausfallswahrscheinlichkeiten,
das Marktrisiko und das Liquiditätspreisrisiko des Bank- und
des Handelsbuches mittels Sensitivitätskennzahlen berechnet.
Neben den marktabhängigen Risiken werden im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung auch das Beteiligungsrisiko, das opera-
tionelle und das makroökonomische Risiko berechnet, um ei-
nerseits alle Risiken darzustellen und andererseits auch den ste-
tig steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen Rechnung zu
tragen.
Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist daher der Ausgangspunkt für
die Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein angemessenes Niveau
mit dem Ziel, den problemlosen Fortbestand der Raiffeisen-Lan-
desbank Tirol AG zu sichern und das Ertragspotenzial entspre-
chend auszuschöpfen.