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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 03/2012
InteR/natIOnal
Raiffeisentirol
glänzt beimAus-
landsgeschäft
Tirols Exportbilanz kann sich se-
hen lassen. Ein kontinuierliches
Wachstum in den letzten Jahren
hat dazu geführt, dass Tirol im
Bundesländervergleich an zwei-
ter Stelle liegt.
d
iese erfreuliche Entwicklung
drückt sich auch im Auslands-
geschäft der Tiroler Raiffeisen-
banken aus – jenen Geschäfts-
tätigkeiten, die heimische Betriebe bei ihrer
internationalen Ausrichtung begleiten. Et-
wa wenn es darumgeht, die passende Finan-
zierung für Export- und Importgeschäfte
aufzustellen, Risken abzusichern, Förde-
rungen abzuwickeln, den Auslandszah-
lungsverkehr zu managen oder die Doku-
menten- und Garantiegeschäfte zu tätigen.
Stetige Steigerung.
Im Fünfjahresvergleich stiegen die Ex-
portfinanzierungen der Tiroler Raiffei-
senbanken für Tirols Unternehmer um
beachtliche 30 Prozent an. ImJahr 2011 ver-
zeichnete Raiffeisen in Tirol auch innerhalb
des gesamten österreichischen Raiffeisen-
sektors höchste Steigerungen bei den Fi-
nanzierungsvolumina und wurde dafür aus-
gezeichnet. Rund 30 Millionen Euro beträgt
aktuell das Exportfinanzierungsvolumen
der Tiroler Raiffeisenbanken.
Chancen für Tourismusbetriebe.
Für Tiroler Unternehmen aller Größen so-
wie Branchen sind zahlreiche Exportförder-
möglichkeiten gegeben. Steigerungen ver-
meldet die größte Bankengruppe des Landes
insbesondere bei Tourismusbetrieben, für
heuer werden noch weitere Zuwächse er-
wartet. Durch das neue Berechnungsmodell
des Exportfonds für Exportfinanzierungen
ist der Zugang zum EF-Rahmenkredit für
Tourismusbetriebe seit Juni 2012 wesent-
lich erleichtert. Da als „Auslandsgeschäft“
und damit als „Exportumsatz“ alle Umsätze
mit ausländischen Gästen bzw. Rechnungs-
legung ins Ausland zählen, ist dies für be-
sonders viele Tiroler Betriebe relevant und
interessant – für Tiroler Beherbergungsbe-
triebe, Gastronomen, Skischulen und ande-
re „Freizeitgestalter“.
Kunden profitieren vom umfassenden
Netzwerk und profunden Know-how ihres
Raiffeisen-Beraters. So können Tirols Raiff-
eisenbanken einen Beitrag dazu leisten, Un-
ternehmer auch bei Exportgeschäften er-
folgreicher zu machen.
ImFünfjahres­
vergleich stiegen die
Exportfinanzierungen
der Tiroler Raiffeisen­
banken für Tirols
Unternehmer um
beachtliche
30 Prozent an.
diewelt der Scheibe
Was in einem kleinen Tonstudio in Elbigenalp begann, hat sich unter dem namen kdg mediatech
zu einem der führenden hersteller digitaler Speichermedien in Europa entwickelt.
d
ass dieWelt nicht wie einst ver-
mutet eine Scheibenform auf-
weist, ist mittlerweile hinläng-
lich bekannt. Im idyllischen
Örtchen Elbigenalp dreht sich dennoch alles
um die Welt der Scheibe – zumindest beim
Team von kdg mediatech. Das internatio-
nal tätige Unternehmen liegt – eingebettet
in ein pittoreskes Bergpanorama – inmitten
der 860-Seelen-Gemeinde im Bezirk Reut-
te. 200 Mitarbeiter sind dort und im Logi-
stikcenter im nahe gelegenen Stanzach be-
schäftigt. Tag für Tag werden hier an die
350.000 Datenträger – CDs, DVDs und Blu-
ray-Discs – hergestellt, bespielt und an die
Kunden verschickt. Zu diesen zählen Mu-
sikfirmen, Videoanbieter, Verlage oder auch
Hörbuchproduzenten.
Dabei begann alles vor vier Jahrzehnten
relativ unspektakulär. „UnserGründer Franz
Koch war in jungen Jahren Musiker in einer
Band und begann schon bald in seinem Ton-
studio für sich und andere Platten zu produ-
zieren. Das war gewissermaßen sein Hobby
neben seiner Tätigkeit als Bankdirektor der
Raiffeisenbank Elbigenalp. 1985 rief er dann
mit der KochDigitaldisc eines der erstenCD-
Presswerke Europas ins Leben. Das war der
erste Meilenstein in der Geschichte von kdg
mediatech“, erzählt Vorstand Michael Hosp.
VieleweitereMeilensteine sollten folgen. Ne-
ben der CD-Produktion beschäftigte sich das
Unternehmen beispielsweise auch mit CD-
Prüfsystemen und erreichte in diesem tech-
nologischen Segment 1996 sogar die Welt-
marktführerschaft. 1997 verkaufte Franz
Koch das Unternehmen an ein Investment-
unternehmen. Zwei Jahre später folgte der
Pro Tag werden an die 350.000
datenträger hergestellt. Aber die
Fertigung ist nur eines von mehreren
geschäftsfeldern der kdg mediatech.
© michAel rAThmAyr (4)
Zusammenschluss mit der französisch-nie-
derländischen Dureco Gruppe, ab 1999 fir-
mierteman unter demNamen kdgmediatech
AG. Mittlerweile ist die Unternehmensgrup-
pe wieder in Besitz des Managements. Neben
den Standorten in Elbigenalp und Stanzach
betreibt das Unternehmen noch Verkaufsbü-
ros in Baden-Baden und Meran und erwirt-
schaftete damit 2011 einen Umsatz von fast
28Millionen Euro.
StetigesWachstum.
„Wir haben uns gerade in der jüngsten Ver-
gangenheit rasant weiterentwickelt. 2005
sind wir etwa ins Logistikgeschäft eingestie-
gen, mit Cargo Records, dem größten Vinyl-
vertrieb Deutschlands, als erstem Großkun-
den. 2007 haben wir unser Serviceportfolio
dann noch durch die zwei neuen Divisionen
kdg mediascope und kdg medialog erwei-
tert“, erklärt Hosp, der selbst schon seit 20
Jahren im Unternehmen tätig ist. „Wir sind
mittlerweile ein Generalunternehmer und
haben an uns den Anspruch gestellt, die Kun-
den mit unseren Dienstleistungen bis hinein
in deren Endmärkte zu begleiten“, so Hosp.
Tatsächlich ist das umfassende Servicean-
gebot inzwischen sogar auf vier Divisionen
verteilt. Die kdg mediascope ist quasi die
Kreativabteilung des Hauses und bereits seit
über 25 Jahren in der professionellen Daten-
aufbereitung und kreativen Mediengestal-
tung tätig. Aus dem einstigen Tonstudio ist
so über die Jahre eines der größten Multi-
media- und Authoring-Studios im deutschen
Sprachraum entstanden. Tontechniker, Me-
dia-Designer und Programmierer realisieren
hier aus dem Film- und Bonusmaterial der
kdg-Kunden Menüs für DVDs und seit letz-
tem Jahr auch Blu-rays. Über 400 Produkti-
onen wickelt das Team im Jahr ab, vom klas-
sischen Spielfilm über Dokumentationen bis
hin zu Musik-DVDs. So wurde kdg erst un-
längst mit der Herstellung und dem Versand
der DVDs und Blu-ray-Discs für die beiden
französischen Kinoerfolge „The Artist“ und
„Ziemlich beste Freunde“ betraut.
„Unsere größte Division ist die mediafac-
tory, die auf die Herstellung von hochwertig
verpackten Medienprodukten spezialisiert
ist. UnsereKernkompetenz liegt inder Spritz-
gussfertigung von CDs, DVDs, Blu-ray-Discs
und von Spezialformaten wie Vinyl Vintage
oder Clear Disc, unsere Spezialität ist hinge-
gen die Verpackungsberatung sowie die flexi-
ble Abwicklung von Standard- und auch von
komplexen Premium-Produktionen“, erläu-
tert Michael Hosp den zweiten der vier Ge-
schäftsbereiche. Um den hohen Ansprüchen
gerecht zu werden, investiert kdg laufend in
die hochkomplexen Hightech-Anlagen zur
Datenträgerfertigung, bei deren Anschaffung
stets Beträge im sechs- bzw. siebenstelligen
Bereich zu veranschlagen sind.
Gerüstet für die Zukunft.
Die dritte Division der kdg ist die medialog,
die seit 2005 bestehende Logistiktochter.
Derzeit wickelt sie die Auslieferung für fast
30 Kunden ab, darunter die Media Märkte in
Österreich. Dafür stehen in Stanzach 6.200
m
2
Lagerfläche, 4.000Palettenstellplätze und
12.000Regallagerplätze zur Verfügung.
Der jüngste Geschäftsbereich der kdg ist
die mediadirect, die Distributionsspezialis-
tin der Unternehmensgruppe. „Hier erarbei-
ten unsere Experten individuelle Lösungen
für den Versandhandel und den Direktver-
trieb. Unser Angebot geht vom Multichannel
Consulting über Zielgruppenmarketing bis
hin zu Monitoring und Reporting“, so Hosp.
Der kdg-Vorstand ist sich sicher, dass beson-
ders in dieser Division noch Luft nach oben
ist, und wagt einen Ausblick in die Zukunft.
„Oftmals ist zu hören, dass die CD bald der
Vergangenheit angehören wird. Doch sie exi-
stiert seit nunmehr 30 Jahren und so schnell
lässt sie sich nicht vertreiben. Und selbst
wenn CD und DVD irgendwann vom Markt
verschwinden, werden wir dank unserer
Kompetenzen weiter in der Medienbranche
aktiv sein.“
„Wir habenuns
gerade inder jüngsten
Vergangenheit rasant
weiterentwickelt. “
Michael Hosp, kdg-Vorstand