Seite 30-31 - Raiffeisen Magazin

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Jugendspiele: Die Athleten im Alter zwi-
schen 14 und 18 Jahren werden zusammen
mit der Tiroler Jugend an einembesonderen
Kultur- und Bildungsprogramm teilneh-
men. Dieses beinhaltet interaktive Diskus-
sionen, Workshops und Kulturinitiativen.
Außerdem erfolgte im vergangenen Jahr
der Startschuss zu mehreren Schulprojek-
ten, mit denen die heimischen Jugendlichen
aktiv in die Jugendspiele eingebunden und
zum interkulturellen Austausch animiert
werden. Mit dieser Mischung aus Sport
und Kultur sollen die Winterspiele 2012 zu
einem Fest der Jugend werden – und wie
schon 1964 und 1976 die gesamte Tiroler
Bevölkerung begeistern.
„Das IOC hat mit Innsbruck eine Stadt ge-
wählt, die es gewohnt ist, Sportgroßveran-
staltungen durchzuführen und ein Garant
für einen reibungslosen Ablauf ist. Mit den
Jugendspielen kann der olympische Geist
in jungenMenschen erweckt werden“, zeigt
sich Josef Feistmantl begeistert. Wenn
er 2012 seinen Nachfolgern auf die Beine
schauen und das Feuer am Bergisel bren-
nen sehen wird , schließt sich für ihn der
olympische Kreis.
Die olympische Renaissance
Der französische Pädagoge und Historiker Pierre de Coubertin (1863-1937) und seine Vision der Olym-
pischen Spiele: Basis all dessen, das wir heute alle zwei Jahre bei Sommer- und Winterspielen erleben.
D
as magische Jahr 1896 – endlich
wurde umgesetzt, wofür Pierre de
Coubertin über ein Jahrzehnt langt
gekämpft hatte. Ab 1880 war der französi-
sche Adelsspross – beeinflusst von archäo-
logischen Ausgrabungen der Tempel- und
Sportanlagen imantiken Olympia –für eine
Wiederbelebung der Olympischen Spiele
eingetreten. Damit sollte seiner Meinung
nach übersteigerter Nationalismus über-
wunden sowie ein Beitrag zumFrieden und
zur Völkerverständigung geleistet wer-
den – wie einst im alten Griechenland, als
für die Dauer der Spiele sogar kriegerische
Auseinandersetzungen ruhten.
De Coubertin prägte das olympische
Motto „Citius, altius, fortius“ (Latein für
„Schneller, höher, stärker“), andessenStelle
heutzutage das weit weniger auf den sport-
lichen Erfolg ausgerichtete „Dabei sein ist
alles“ trat. Er griff das Rotationsprinzip
auf, die Olympischen Spiele sollten alle vier
Jahre in einem anderen Austragungsland
stattfinden. Und er entwarf das berühmte –
die Verbundenheit der Völker darstellende
– Symbol der fünf Olympischen Ringe.
Olympisches Comeback
Seine Ideen präsentierte Pierre de Couber-
tin 1894 auf einemKongress an der Pariser
Sorbonne-Universität – und er wusste sein
internationales Publikum zu überzeugen.
AmAbschlusstag des Kongresses entschie-
dendieTeilnehmer, die erstenOlympischen
Spiele der Neuzeit in Athen auszutragen,
die Spiele sollten wieder dort beginnen, wo
Raiffeisen fördert
den olympischen
Gedanken
Raiffeisen und Olympische
Spiele – eine Verbindung, die
schon 1976 zusammenpasste. So
unterstützte Raiffeisen die zwei-
ten Winterspiele in Innsbruck
nicht nur finanziell, sondern
stellte auch Infrastruktur zur
Verfügung: Der Raiffeisensaal in
der Adamgasse wurde etwa zur
Unterbringung von Dolmetsch-
kabinen genutzt.
Die Tiroler Raiffeisenbanken sind
stolz darauf, nun erneut ihren Teil
zum olympischen Gedanken bei-
tragen und nationaler Premium-
Partner der Jugend-Winterspiele
2012 sein zu dürfen. Neben den
sportlichen Erfolgen zählen bei
Olympischen Jugendspielen vor
allem Werte wie Fairness, Freude
und Teamgeist. Im Sport als Geg-
ner, im Herzen miteinander – der
gemeinsame sportliche Gedanke
vereint die Nationen. „Ich bin
sehr glücklich, dass Raiffeisen
dieses sportliche Großereignis
unterstützen darf. Ich hoffe, dass
der Funke der Begeisterung
auf alle Tirolerinnen und Tiroler
überspringt und wir großartige
Olympische Spiele in Innsbruck
und Tirol erleben werden“, betont
Dr. Hannes Schmid, Sprecher der
Raiffeisen-Bankengruppe Tirol.
Mehr Informationen zu den
Olympischen Jugend-Winter-
spielen 2012:
www.innsbruck2012.com
Zumindest hielt „Kaiser Franz“ Klammer
dem hohen Druck stand und mit Skisprin-
ger Karl Schnabl, der das Skigymnasium
in Stams durchlaufen hatte, sorgte am Ab-
schlusstag der Spiele wieder ein Kärntner
für Österreichs zweite Goldene.
Dass Innsbruck innerhalb von 13 Jah-
ren schon zum zweiten Mal Olympische
Spiele ausrichten durfte, lag an der Bevöl-
kerung des US-Bundesstaates Colorado.
Ein Referendum hatte 1972 nämlich dazu
geführt, dass die eigentlich vom IOC für
die Austragung vorgesehene Hauptstadt
Denver die Spiele zurückgab. Innsbruck
reagierte prompt und setzte sich bei einer
zweiten Vergaberunde gegen Lake Placid,
Chamonix und Tampere durch. Dement-
sprechend weniger Zeit hatte man bei der
Planung der Veranstaltung, die letztlich
erneut ein großer Erfolg wurde. „Für Inns-
bruck hätte damals nichts Besseres passie-
renkönnen, als innerhalb kurzer Zeit erneut
die Olympischen Spiele zu empfangen. Die
Sportanlagen von 1964 wurden saniert und
der Grundstein für Tirols Ruf als Sportland
gelegt. Olympia 1976 hat ganz sicher dazu
beigetragen, die Stadt, das Bundesland und
damit Österreich in die ganze Welt hinaus-
zutragen“, ist Josef Feistmantl vom positi-
ven Effekt Olympischer Spiele überzeugt.
Fest der Jugend
Deshalb freut sich der Olympiaveteran
schon auf das kommende Jahr, wenn das
Olympische Feuer zum dritten Mal die Ti-
roler Landeshauptstadt beehrt. Vor drei
Jahren erhielt Innsbruck mit der größten
Zustimmung in der Geschichte des Interna-
tionalen Olympischen Komitees (IOC) die
ersten Olympischen Jugend-Winterspiele
zugesprochen und stach dabei die Bewer-
bung der finnischen Stadt Kuopio aus. Von
13. bis 22. Jänner 2012 stehen Tirol und
Österreich somit erstmals nach 36 Jahren
wieder imolympischen Rampenlicht.
1058 Sportler und Sportlerinnen aus
fast 70 Nationen werden in sieben Sportar-
ten und 63 Bewerben in Innsbruck und See-
feld antreten. Doch nicht ausschließlich der
sportliche Aspekt steht imVordergrund der
sie einst geendet hatten. Für die Organisa-
tion rief man das Internationale Olympi-
sche Komitee ins Leben, de Coubertin wur-
de dessen erster Generalsekretär.
Am 6. April 1896 war es schließlich so
weit: Die Olympischen Spiele waren mit der
Eröffnungsfeier in Griechenlands Haupt-
stadt wiedergeboren. 241 Athleten aus 14
Nationen kämpften in 43 Wettbewerben um
Medaillen (zum Vergleich: In Peking 2008
waren es 11.126 Athleten in 302 Bewerben.).
Allerdings waren nur männliche Sportler
zugelassen – erst bei den zweiten neuzeitli-
chenSpielen 1900 inParis feiertenweibliche
Athletinnen ihre olympische Premiere. Eine
weitere olympische Neuerung gab es dann
1924: Im französischen Chamonix wurden
die erstenWinterspiele ausgetragen.
Starke Partner: Der Sprecher der
Raiffeisen-Bankengruppe Tirol,
Hannes Schmid und YOG-2012-­
Geschäftsführer Peter Bayer
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