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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 03/2011
InteR/natIOnal
erfolgs-
geschichte
Klare Nummer 1 unter den hei-
mischen Finanzdienstleistern,
eine der wertvollsten Marken
Österreichs und sechsmal in Serie
vertrauenswürdigste Bank des
Landes – die Raiffeisen-Banken-
gruppe könnte anlässlich ihres
125-jährigen Bestehens kaum
besser aufgestellt sein.
I
m Jahr 1862 gründete FriedrichWil­
helm Raiffeisen die erste lokale und
autonome Darlehenskasse, in der
Kunden in Form der Mitgliedschaft
zugleich Eigentümer waren. Die Idee der
Genossenschaft war geboren. „Auch in Tirol
hat sich diese Idee rasch durchgesetzt und
seit Gründung der ersten Raiffeisenkasse ei­
ne enorme Entwicklung genommen“, erklärt
Direktor Josef Graber, Aufsichtsratsvorsit­
zender der RLBTirol AG. Auf die erste öster­
reichische Raiffeisenbank (1886, Mühldorf)
folgten bereits zwei Jahre später die beiden
Raiffeisenkassen in Oetz und Inzing. „Heute
können Kunden in 81 selbstständigen Raiff­
eisenbanken auf das gesamte Leistungs­
spektrum einer modernen Allfinanzgruppe
zugreifen und durch die regionale und per­
sönliche Verbundenheit mit ihrem Berater
immer eine auf ihre Lebenssituation abge­
stimmte Beratung erwarten.“
Sicher, regional, nachhaltig.
Raiffeisen betreibt inÖsterreich seit 125 Jah­
ren sicheres, regionales und nachhaltiges
Bankgeschäft. Dazu gehört auch ein dichtes
Bankstellennetz mit kompetenten Mitar­
beitern – und auch hier hat die Raiffeisen­
Bankengruppe mit 2.249 Bankstellen und
über 24.200 Mitarbeitern in Österreich, da­
von 2.800 in Tirol, die Nase vorn. Österrei­
chweit verfügt die Raiffeisen­Bankengruppe
über einen Gesamtkundenanteil von 39 Pro­
zent – das ist ein Vorsprung von 10 Prozent­
punkten auf die Nummer 2. In Tirol ist sogar
fast jeder Zweite Kunde einer Raiffeisen­
bank. Und das hat wohl einen guten Grund:
„Auch wenn sich wirtschaftliche, politische,
kulturelle und gesellschaftspolitische Rah­
menbedingungen in den letzten 125 Jahren
entscheidend geändert haben: Die Grün­
dungsprinzipien – Mitreden, Mitgestalten,
Mitverantworten – bleiben bei Raiffeisen un­
verändert und aktuell“, stellt Graber fest.
Gerade diese Prinzipien und Werte ge­
nießen auch im Jahr 2011 hohen Stellen­
wert. „Wir leben in einer Zeit, in welcher
materielle Werte die Oberhand über ideelle
Werte gewinnen. Regionale Identität wird
in der Globalisierung zurückgedrängt und
persönlichem Engagement und Solidarität
werden wenig Wert beigemessen“, erklärt
Josef Graber. „Darum fühlt sich Raiffeisen
in Tirol verpflichtet, einen nachhaltigen
Ausgleich zwischen materiellen und ide­
ellenWerten zu schaffen.“
„Die Gründungs-
prinzipien –Mitreden,
Mitgestalten, Mitver-
antworten – bleiben
bei Raiffeisen unver-
ändert und aktuell.“
Dir. Josef Graber
AR-Vorsitzender RLBTirol AG
© RaiFFeisen/FOtOWeRk.at
auf einen Blick
Pro-Tech GmbH, Schwaz
• Entwicklung und Vermarktung von
Verpackungen aus nachwachsenden
Rohstoffen
• Produkte: u. a. Lebensmittelverpa­
ckungen, Bioabfallbeutel, Gassi­
Säcke, Agrarfolien
• 95 Prozent Marktanteil
in Österreich
• 20Mitarbeiter
www.biomat.info
natur als der bessere Kunststoff
Dass man mit Nachhaltigkeit nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch sehr erfolgreich
wirtschaften kann, beweist das Unternehmen Pro-Tech. In Schwaz entwickelt und vermarktet man
Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen.
p
flanzenöl, Mais­ und Kartoffel­
stärke, Milchsäure, Zuckerrohr
oder Cellulose – es sind Roh­
stoffe, die nicht gerade Assozi­
ationen mit Verpackungsmaterial wecken.
Und doch reüssiert Pro­Tech aus Schwaz
damit höchst erfolgreich am Markt. Greift
man hierzulande zur biologisch abbaubaren
Einkaufstasche, wie sie mittlerweile in
den meisten österreichischen Supermärk­
ten angeboten wird, hat man mit höchster
Wahrscheinlichkeit ein Produkt der Un­
terländer Verpackungsspezialisten in der
Hand. Egal ob aufwändig bedruckte Trag­
tasche, durchsichtiger Obstbeutel oder eine
Untertasse für Bioäpfel – alles bei Pro­Tech
ist 100 Prozent biologisch abbaubar und be­
steht aus nachwachsenden Rohstoffen. Und
alles wird in einem unscheinbaren Gebäude
im Schwazer Gewerbegebiet entwickelt und
unter der Marke bioMat® vermarktet.
„Wir sind Komplettanbieter“, sagt Fir­
menchef Gerhard Margreiter, „und wir sind
Marktführer in Europa, weil wir in un­
serem Bereich wirklich Know­how von A
bis Z liefern können.“ Alle Player im öster­
reichischen Lebensmitteleinzelhandel sind
Kunden von Pro­Tech, in Deutschland belie­
fert man einen Großteil der Branche. Macht
in Österreich imSegment der Verpackungen
aus nachwachsenden Materialien einen
Marktanteil von 95 Prozent und in Deutsch­
land von immerhin noch 35 Prozent.
Erfolgsprodukt Bioabfallsäcke.
Groß geworden ist das Unternehmen, das
mittlerweile an zwei Standorten zwanzig
Mitarbeiter beschäftigt und seine Verpa­
ckungslösungen großteils in Deutschland
produzieren lässt, allerdings mit den Beu­
teln, die der brave mülltrennende Öster­
reicher für seinen Biomüll verwendet. Die
Säcke sind gekennzeichnet mit „kompos­
tierbar“ und landen einfach auf dem Kom­
posthaufen, um dort zu verrotten. Da sie zu­
dem nicht zum Nässen neigen und Gerüche
einschließen, sind die Beutel – vor allem in
zehn Jahren gemacht. Die jährlichen Wachs­
tumsraten sind deutlich höher als in der Pro­
duktion herkömmlicher synthetischer Ma­
terialien. Pro­Tech selbst hat seinen Umsatz
seit der Übernahme durch die TPS Technolo­
gie Holding von Gerhard Margreiter im Jahr
2003 verzehnfacht. Über 2.000 Tonnen Roh­
material werden derzeit pro Jahr verarbei­
tet. Allein von den Bioabfallsäcken hat man in
den letzten zehn Jahren 200 Millionen Stück
abgesetzt. Firmenchef Margreiter ist sich si­
cher, dass es mit der Entwicklung von „bioin­
telligenten Verpackungen“ noch rasant wei­
tergehen wird: „Wir brauchen die Natur für
die Zukunft.“ Schon jetzt würden nachhal­
tige Bio­Materialien ganz selbstverständlich
in Produkten verarbeitet, bei denen man das
nicht vermuten würde – etwa in der Automo­
bil­ oder Textilindustrie. Und auch die beson­
deren Produkteigenschaften lassen eine posi­
tive Entwicklung erwarten: Die verwendeten
Folien sind weitgehend CO2­neutral und so­
mitklimafreundlich.DieBio­Verpackungwir­
ke sich, so Margreiter, zudem positiv auf die
Haltbarkeit von frischenLebensmitteln aus.
Einstweilen arbeitet man bei Pro­Tech
an weiteren Ideen. Aktuell werden neue
Verpackungsformen für Obst und Gemüse
getestet, die voraussichtlich nächstes Jahr
auf denMarkt kommenwerden. Und auch im
Fleischbereich kündigt sich eine innovative
Verpackung an. Ein großer Fleischprodu­
zent möchte einen Teil seines Sortiments in
abbaubarem Material aus nachwachsenden
Rohstoffen verpacken lassen. Details dazu
kann Gerhard Margreiter noch nicht verra­
ten. Nur eines: Pro­Tech wird die Fleisch­
Trays auf Zuckerrohrbasis herstellen.
Die einsatz-
möglichkeiten
von biover-
packungen
sind vielfältig.
Kombinationmit einem eigens entwickelten
belüfteten Behälter – ein gefragtes Produkt.
Größte Abnehmer der Bio­Biomüllsäcke
sind Österreichs Kommunen. Was wiede­
rum noch für ein weiteres Produkt von Pro­
Tech gilt. Denn auch im Segment der Gassi­
Säcke für die Notdurft des besten Freundes
des Menschen ist manMarktführer.
„Wir sind damit groß geworden. Mittler­
weile sind die Beutel für uns aber nur mehr
ein Low­Tech­Produkt“, erklärt Gerhard
Margreiter. Der Fokus liege längst auf tech­
nisch zum Teil sehr anspruchsvollen Verpa­
ckungen für die Lebensmittelbranche. Aber
nicht nur. „Diese hier“, sagt Margreiter und
schnappt sich ein unbedrucktes durchsich­
tiges Muster, „haben wir für einen Herstel­
ler von Tonerkartuschen entwickelt.“
HoheWachstumsraten.
Bio­Kunststoffe gibt es seit circa25Jahrenam
Markt. Große Schritte hat die Branche, in der
es, wie GerhardMargreiter sagt, immer „noch
sehr familiär“ zugeht, vor allem in den letzten
„Wir sindMarkt-
führer in Europa,
weil wir in unserem
Bereich wirklich
Know-how von A bis
Z liefern können.“
GerhardMargreiter, Geschäftsführer