Seite 3 - Raiffeisen kompakt Ausgabe 01/2013

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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2013
kdgmediatech nützt Factoringmit Erfolg
Liquid zu sein ist wichtig. Für viele Unternehmen mit saisonal schwankenden Einnahmen und mit langen Zahlungszielen kann es
allerdings immer wieder zu Engpässen kommen. Factoring hat sich hier in den letzten Jahren immer mehr als für viele ideales Instrument
entwickelt – so auch für die kdg mediatech AG in Elbigenalp.
D
ie kdg mediatech ist ein High-
tech-Unternehmen,
das
im
Außerfern im hochpräzisen
Spritzguss von Blu-ray, DVDs
und CDs tätig ist. 200 Mitarbeiter arbeiten
hier mit weltweit führender Kompetenz auf
einem hart umkämpftenMarkt. Umso wich-
tiger ist eine saubere und sichere Finan-
zierung. Als kdg vor Jahren auf der Suche
nach einem geeigneten Finanzierungspart-
ner war, kam der Kontakt zur Rai!eisen-
bank Reutte zustande. Und Geschäftsleiter
Christian Frick präsentierte dem Unterneh-
men ein Konzept, das überzeugte: Langfri-
stige Finanzierung per Investitionskrediten,
kurzfristige Finanzierung durch Factoring.
Beim Factoring tritt ein Betrieb seine
Kundenforderungen an ein Factoring-Un-
ternehmen ab und erhält von diesem die For-
derungen zu einem guten Teil sofort bevor-
schusst. Vereinbar ist eine große Zahl von
Varianten, auch für den Fall, dass der Schuld-
ner nicht zahlt. Üblich ist, dass der Schuld-
ner nicht mehr an die Gläubigerfirma zahlt,
sondern gleich an das Factoring-Unterneh-
men. Dass sich das Unternehmen deshalb um
nichts mehr zu kümmern braucht und auch
mit unseriösen (wenig zahlungswilligen) Fir-
menkunden bedenkenlos Geschäfte abschlie-
ßen kann, ist freilich nicht wahr. Gerade bei
Kunden mit geringer Bonität übernimmt das
Factoring-Unternehmen kein Debitorenrisi-
ko. Dennoch: „Unsere Erfahrungen mit Fac-
toring sind sehr gut“, berichtet kdg-Vorstand
und -Miteigentümer Michael Hosp. kdg ar-
beitet in einemGeschäft, das auch stark von
Haupt- und Nebensaisonen geprägt ist. Im
Sommer, wenn wenig Kundengelder fließen,
die Fixkosten aber unverändert weiterlau-
fen, ist das Liquiditätsmanagement gefor-
dert. Factoring bietet hier große Vorteile.
kdg hat dabei als eines der ersten Un-
ternehmen die Zusammenarbeit der Rai!-
eisenbanken mit der FactorBank genützt:
„Das Tolle bei dieser Kooperation ist: Das
Unternehmenhat die Liquidität sehr schnell.
Es dauert durch die elektronischen Anbin-
dungen nur einen halben Tag lang, bis das
Geld da ist“, berichtet Geschäftsleiter Frick.
Professionelles Instrument.
Factoring sei keine Patentlösung, meint
Hosp, manmüsse schon auch stark selbst da-
rauf schauen, dass die Kundengelder wirk-
lich fließen. Aber eines habe sich zugunsten
des Factoring auf denMärkten verändert: In
früheren Jahren hätten einige Kunden noch
skeptisch geschaut, wenn ein Factor-Unter-
nehmen eingeschaltet wurde. Dies hat sich
mittlerweile völlig geändert: Factoring wird
als professionelles Instrument zur Liquidi-
tätssteuerung und Kurzfristfinanzierung
gesehen. „Es nützt vor allem international
tätigen Unternehmen mit langen Zahlungs-
fristen bei der Liquiditätssteuerung“, sagt
Frick. Es ist ideal für Unternehmen, die im
„Unsere Erfahrungenmit
Factoring sind sehr gut.“
Michael Hosp, kdg-Vorstand und -Miteigentümer
B2B-Geschäft unterwegs sind, also für pro-
duzierende Unternehmen und Großhändler,
weniger für Einzelhändler, die an den End-
kunden liefern. Factoring ist auch sehr gut
geeignet für Unternehmen, die lange Zah-
lungsziele haben, sagt Christian Frick.
Rai!eisen ist hier in der Lage, sehr in-
dividuelle und maßgeschneiderte Lösungen
anzubieten, vor allem, weil man gemein-
schaftlich agieren kann: „Als einzelne Bank
hätten wir das nicht machen können, aber
durch den Verbund mit der Rai!eisen-Lan-
desbank und der FactorBank ist eben sehr
viel möglich“, berichtet Frick. Und auch
Hosp lobt den Rai!eisen-Verbund: „Das
funktioniert reibungslos.“
Für kdg sind solche Finanzierungspart-
ner wichtig, auch weil das Unternehmen
mit 27,5 Millionen Umsatz Jahresumsatz
vor herausfordernden Veränderungspro-
zessen steht. Die Außerferner Experten für
hochpräzisen Spritzguss stoßen zunehmend
in neue Fertigungsbereiche vor, in Spritz-
gusslösungen für die Medizintechnik und
optische Vorsatzlinsen, etwa im Beleuch-
tungsbereich.
„Das Tolle bei dieser Kooperationmit der
FactorBank ist: Das Unternehmen hat die
Liquidität sehr schnell.“
Christian Frick, Geschäftsleiter der Rai!eisenbank Reutte
Gemeinsame Lösungen für
mehr Lebensqualität
Wie schafft man Lebensqualität? Welche Infrastruktur ist dazu erfor-
derlich? Wie vermeidet eine Gemeinde angesichts vieler Sparmaß-
nahmen eine Abwanderung in Ballungszentren? Ist das Zusammen-
legen von Kommunen „die“ Lösung? All dies sind wichtige Fragen der
kommenden Jahre und beschäftigen Experten aus Forschung und
Wirtschaft sowie Entscheidungsträger aus Städten und Gemeinden
auch beim diesjährigen Kommunalwirtschaftsforum.
D
as Motto der Veranstaltung heu-
er: „Lebensqualität trotz Sparpaket
– gemeinsam, regional und nach-
haltig für die Zukunft investieren.“ Ziel des
Kommunalwirtschaftsforums (KWF) – ini-
tiiert von Porr, Rai!eisen-Leasing, Siemens
Österreich und Vasko+Partner – ist es, den
Kontakt zwischen ö!entlichen und privaten
Partnern herzustellen, Best-Practice-Bei-
spiele vorzustellen und Perspektiven der öf-
fentlichenHand aufzuzeigen. Ein Thema, das
mittlerweile viele kleinere Gemeinden be-
tri!t, ist die Gemeindestrukturreform, wo-
bei die Zusammenlegung allein keine Lösung
verspricht. „Dazu braucht es ein umfassendes
Konzept, dasdieWirtschaftlichkeit aber auch
den Lebensstandort eines Ortes auf viele Ge-
nerationen sichert. Mit kleinenProjekten gibt
es bereits eine Vielzahl an Erfolgsbeispielen“,
erklärt Edgar Hauer von Rai!eisen-Leasing,
Sprecher der Initiatorengruppe des KWF.
„Permanenter Prozess“.
Ein Beispiel für ein derartiges Projekt ist der
„Strategieplan Zillertal“, den 25 Gemeinden
und drei Tourismusverbände in einem ö!ent-
lichen Prozess entwickelt haben und der ei-
ne gemeinsame Strategie in Sachen Raum-
ordnung und Verkehrspolitik in einer Region
vorsieht, die 35.000 Einwohner und 50.000
Gästebetten zählt. „Dass sich 25 Gemeinden,
deren Funktionäre, Bürgermeister und Tou-
rismusverbände über strategische Themen
unterhalten, ist an sich schon ein Erfolg“, be-
richtet Jochl Grießer von Kufgem-Kommunal
Consulting, das im Auftrag des Planungsver-
bandes Zillertal den Strategieplan moderiert.
„In eineinhalb Jahren wurden primäre The-
men diskutiert und gemeinsame Lösungen er-
arbeitet. Es ist aber ein permanenter Prozess.“
Zum Inhalt des Strategieplans zählt etwa ein
tal-übergreifendes Regionalkonzept im öf-
fentlichen Verkehr. Die wichtigsten Lösungs-
ansätze sind dabei Qualitätsverbesserungen
imö!entlichenVerkehrssystemunddesbeste-
hendenStraßennetzes, dieReservierung einer
„Zukunfts-Trasse“ im vorderen Zillertal und
die Entzerrung der Verkehrsspitzen. Weitere
wichtige Themen sind eine ortsübergreifende
Raumordnung und Siedlungsentwicklungwie
auch eine gemeinsame Angebotsentwicklung
in der Tourismuswirtschaft.
Auf vielen Ebenen gefordert.
Die österreichischen Gemeinden sind auf
vielen Ebenen gefordert. Das Thema Kli-
maschutz und ökologische Projekte ist bei-
spielsweise eng mit Förderungen verbun-
den, kann aber trotzdem am Widerstand
der Bevölkerung und am Unverständnis für
Mehrkosten in puncto Anscha!ung schei-
tern. Gute Möglichkeiten zeigt hier etwa ein
Blick in die energiebewusste Gemeinde Vir-
gen in Osttirol, die besonders auf die Nut-
zung der Sonnenenergie setzt.
Dringender Handlungsbedarf, die Le-
bensqualität zu erhalten und zu steigern,
herrscht auch aufgrund der sinkenden Be-
völkerungszahlen österreichischer Gemein-
den. „Das bedeutet für Kommunen neben der
Gewährleistung von Lebensqualität auch,
dass ausreichend für Anreize gesorgt werden
muss, die Abwanderung in Richtung der Bal-
lungszentren verhindern. Dies funktioniert
nur über ausreichend Arbeitsplätze in den
Regionen sowie auch attraktive Angebote
von der Kinderbetreuung bis zu Konzepten
für ältereMenschen, welche die Bevölkerung
zum Bleiben motivieren", so Edgar Hauer.
www.kommunalwirtschaftsforum.net
DringenderHandlungsbedarf, dieLebensqualität zuer-
haltenundzusteigern, herrschtauchaufgrundder sinken-
denBevölkerungszahlenösterreichischerGemeinden.
kdg mediatech – ein Hightech-Unter-
nehmen mit 200 Mitarbeitern