Seite 3 - Raiffeisen kompakt 02_2012

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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 02/2012
„TirolsWirtschaft leistet Großartiges,
Partner Nummer eins ist Raiffeisen“
Als kommunikativen und geradlinigen Menschen, der Wert auf Offenheit, Ehrlichkeit und Familie legt, bezeichnet er sich selbst.
Seit Anfang Mai verantwortet Dr. Thomas Bock als neuer Vorstand das Firmenkundengeschäft der RLB Tirol AG. Der 50-jährige gebürtige
Vorarlberger – verheiratet mit einer Tirolerin und Vater einer Tochter – lebt seit vielen Jahren in Tirol, ist hier also tief verwurzelt. Was ihn bewegt,
er über Tirols Wirtschaft denkt und ihn zum Wechsel zu Raiffeisen veranlasst hat, erzählt er im Gespräch mit Raiffeisen kompakt.
© RLB Tirol AG
H
err Dr. Bock, Leidenschaft in
der Arbeit bedeutet für Sie?
Dr. Bock: Gerne ins Büro zu
fah­ren und wenn der Funke
auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter überspringt.
Die erstenMonate in IhremneuenJobwaren?
Intensiv, interessant, informativ. Und durch-
wegs positiv.
Was speziell?
Ich bin sehr vielen Menschen begegnet, die
für Raiffeisen nicht nur arbeiten, sondern le-
ben. Das hat mich wirklich beeindruckt. Ich
freue mich sehr, jetzt Teil von Raiffeisen in
Tirol zu sein.
Wie sehen Sie Tirols Wirtschaft
aufgestellt?
Sehr gut. Der Tourismus entwickelt sich be-
ständig – quantitativ und qualitativ – und
hat sich bisher als krisenresistent erwie-
sen. Für die Zukunft werden sich attrak-
tive, neue Chancen auftun. Die vielen KMUs
wirtschaften in der Regel effizient und sind
sehr anpassungsfähig. Und auch Tirols In-
dustrie leistet Großes.
Wo sehen Sie Optimierungspotenzial?
Aus meiner Sicht ist der gewerblich-industri-
elle Bereich in Tirol noch stark ausbaufähig.
Da gibt es zweifellos nochLuft nachoben.Mit
technischen Innovationen kann eine noch
größereWertschöpfung erzielt werden.
Haben Sie einenWunsch an Tirols
Wirtschaftspolitik?
Mehr Zusammenarbeit undGeschlossenheit
über Parteigrenzen hinweg.
Sie sind ein ausgezeichneter Kenner des
Bankensektors, was ist für Sie das Erfolgs-
rezept von Raiffeisen?
Was wir besser machen als andere? Alle
Raiffeisenbanken sind selbstständige Unter-
nehmen und da, wo dieMenschen sind. Diese
NäheunddiesesUnternehmertumvorOrt er-
möglichenmehrWissenüber dieBedürfnisse
der Kunden und geben gleichzeitig einGefühl
von Sicherheit und Vertrauen. Die Entschei-
dungen fallen schließlich rasch vor Ort. Das
funktioniert eben nicht, wenn der Bankbera-
ter mehr als 100Kilometer weit weg sitzt.
Ist Bank nicht gleich Bank?
So sehen das Raiffeisen-Kunden sicher
nicht. Ich auch nicht. Und ganz ehrlich: Bes-
ser bei einer Bank, bei der die Triebfeder der
Arbeit die regionale Verbundenheit ist. Wo
Solidarität, Selbstverwaltung, Eigenverant-
wortung und Gemeinsamkeit zählen, als bei
einer Bank, bei der das alles keinen Platz hat.
Nähe spielt dabei eine wichtige Rolle?
Nähe und lokaler Bezug zur Region sind sehr
wichtig imFirmenkundengeschäft. DieQua-
lität der Beratung spielt jedoch bei den KMU
eine immer größere Rolle. Um weiterhin
Marktführer im Firmenkundengeschäft in
Tirol zu bleiben, müssen wir die ideale Kom-
bination aus Nähe und Know-how finden.
Wie hoch erwarten Sie die Finanzierungs-
nachfrage vonTirolsWirtschaft für 2012?
Ich rechne mit einer Nachfrage auf dem Ni-
veau des Vorjahres. Und so wie bisher können
die Raiffeisenkunden darauf vertrauen, dass
ihre Kreditnachfrage befriedigt wird. Das ist
Tirols Wirtschaft von den Raiffeisenbanken
gewöhnt, daranwird sich sicher nichts ändern.
Schließlich ist das ja eine unserer Hauptauf-
gaben. Derzeit stellen wir zusammen mit den
Raiffeisenbanken in Summe 5,16 Milliarden
Euro anKrediten fürTirolsWirtschaft bereit.
Teamgeist und Gemeinschaft heißt für Sie?
Gemeinsam an einem Strang ziehen. Dass
die Starken den Schwächeren helfen, um ge-
meinsam ans Ziel zu kommen.
Wie wollen Sie das Firmenkundengeschäft
der RLB Tirol AG prägen?
Indem wir den Firmenkunden gut zuhören,
ganz nahe dran an ihren Bedürfnissen sind
und ein für sie und die RLB wirtschaftlich
vernünftiges Leistungsangebot bereitstel-
len. Dabei wird die Zusammenarbeit mit
den Tiroler Raiffeisenbanken eine entschei-
dende Rolle spielen. Die Ausgangsbasis da-
für ist eine gute, weil 50 Prozent der Tiro-
ler Unternehmer Kunde bei Raiffeisen sind.
Diesen Anteil selektiv zu steigern, wird mei-
ne Aufgabe in den nächsten Jahren sein.
Was heißt das konkret?
Wir werden unser Know-how ausbauen und
Tirols Unternehmer auch in Zukunft erfolg-
reicher machen. Und wir werden die Ärmel
Zur Person
Thomas Bock, geboren 1963, wuchs in Bregenz auf und promovierte an der Juristischen
Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Nach einigen Jahren als Assi-
stent am Institut für Handels- undWertpapierrecht an der Universität Innsbruckwar
er in der Hypo Tirol, davon einige Jahre in leitenden Positionen, tätig. 2006wechselte
Bock in den Vorstand der Volksbank Vorarlberg undwar dort als Vorstandsvorsitzender
für das Firmenkundengeschäft verantwortlich. SeitMai ist Thomas Bock als Vorstand
der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG für die Bereiche „Kommerzkunden“, „Private Ban-
king“, „Ärzte und Freie Berufe“, „CCVeranlagen“, „Immobilien-Management“ und „Lo-
gistik“ zuständig. Dr. Thomas Bock ist verheiratet und Vater einer Tochter.
„Nähe und Qualität sind
das Umund Auf in der
Kundenbeziehung im
Firmenkundengeschäft.“
Dr. Thomas Bock, Vorstand Firmenkundengeschäft der RLB Tirol AG
hochkrempeln, um die Zusammenarbeit mit
den Raiffeisenbanken weiter zu verbessern.
So wird RaiffeisenMarktführer bleiben.
Was sollteman noch über Raiffeisenwissen?
Jede Raiffeisenbank ist mit ihrer Region tief
verwurzelt. Viele Menschen in der Region
sind Mitglieder und damit Miteigentümer
ihrer Raiffeisenbank. Das macht Raiffeisen
einzigartig in einer globalisierten und im-
mer schwerer begreifbarenWelt.
Warum haben Sie diesen beruflichen
Schritt zu Raiffeisen gemacht?
Raiffeisen ist eindeutiger Marktführer in
Tirol und steht für klareWerte, diemir auch
persönlich wichtig sind. Ich em­pfinde es als
eine besondere Ehre, den weiteren Erfolg
der größten Bankengruppe des Landes mit-
gestalten zu dürfen.
Vielen Dank für das Gespräch.