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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 02/2012
INTER/NATIONAL
Neue
Regelungen
Unternehmer sind aktuell mit
einer Reihe steuerlicher Än-
derungen konfrontiert. Einen
Überblick dazu gibt Mag. Ger-
hard Stecher, Steuerexperte des
Raiffeisenverbandes Tirol.
Gewinnfreibetrag.
Einkommensteuerpflichtigen
Selbststän-
digen steht seit 2009 als Äquivalent zu den
steuerlich begünstigten Sonderzahlungen der
unselbstständig Beschäftigten ein Gewinn-
freibetrag von bis zu 13 Prozent des Jahresge-
winns zu. Der bisher gültige Maximalbetrag
von 100.000 Euro wurde nun – zeitlich be-
schränkt bis 2016 – auf 43.500Euro gesenkt.
Stabilitätsabgabe.
Banken müssen bis 2017 einen Sonderbei-
trag zur Stabilitätsabgabe leisten. Der Zu-
schlag beträgt 25 Prozent und fließt wie
die Stabilitätsabgabe in einen staatlichen
Fonds, der Mittel zur Stabilitätssicherung
des Finanzmarktes bereitstellt.
Immobilienertragssteuer.
Seit April dieses Jahres wird die Veräußerung
von Liegenschaften generell mit 25 Prozent be-
steuert. Die bisherige Spekulationsfrist von
zehn Jahren – danach wurden bei einem Ver-
kauf keineSteuernmehr fällig– istGeschichte.
Ähnlich wie bei der Kapitalertragssteuer hebt
nicht der Staat selbst die Gelder ein, sondern
überlässt dies ab2013denNotarenundRechts-
anwälten. Betro en von der neuen Regelung
sind Privatpersonen und Einzelunternehmen,
Körperschaften unterliegen eigenen Bestim-
mungen. Liegenschaften, deren Veräußerung
mit Stichtag 31. März 2012 nicht mehr steu-
erpflichtig gewesen wäre, können dank einer
Übergangsregelung steuerbegünstigt verkauft
werden. „Mit diesem Systemwechsel wurde ei-
ne neue Steuerquelle erschlossen“, so Gerhard
Stecher. „Im Liegenschaftsmarkt stellen wir
deshalbderzeiteinegroßeVerunsicherungfest.“
Umsatzsteuer.
Ab 1. April 2012 beläuft sich der Vorsteuer-
berichtigungszeitraum für Liegenschaften
auf 20 statt bisher 10 Jahre. „Diese Ände-
rung werden insbesondere Gemeinden zu
spüren bekommen, da bestimmte Finan-
zierungsmodelle – z. B. das Gebäudelea-
sing – ihre Attraktivität verlieren“, so Ste-
cher. Da nur mehr brutto finanziert werden
kann, werden auch die Finanzierungskos-
ten steigen. Zudem müssen auch Vermie-
ter von Gebäuden bei Neuabschlüssen von
Miet- und Pachtverträgen nach dem 31. Au-
gust aufpassen: Bei nicht vorsteuerabzugs-
berechtigten Mietern wie Ärzten, Banken,
Versicherungen oder Kommunen ist der
Vorsteuerabzug nicht mehr möglich, was in
die Mietkalkulation wird einfließen müs-
sen. Ausgenommen ist der Wohnbau. Steu-
erexperte Stecher: „Somit wurden auch bei
derUmsatzsteuer dieRegelungen verschärft
und legale Steuerschlupflöcher gestopft.“
„Auch bei der Umsatz-
steuer wurden die
Regelungen verschärft.“
Mag. Gerhard Stecher,
Steuerexperte des Rai eisenverbandes Tirol
„Mit H
2
OwirdmanWasser
nicht gerecht“
Seit über dreißig Jahren dreht sich bei Grander alles um das Thema Wasser und seine Belebung.
Die traditionelle Wissenschaft ist skeptisch, die Anwender dafür begeistert.
D
as haben wir für das 30-jäh-
rige Firmenjubiläum rekon-
struiert“, sagt Johann Grander
und deutet auf das alte Holz-
regal, das etwas verloren im Winkel eines
großen Lagerraumes steht. Flaschen in al-
len erdenklichen Farben und Formen befin-
den sich darin, Einmachgläser, Trichter, al-
lerlei technisches Gerät. Das museale Stück
erinnert an das Gartenhäuschen, in dem Jo-
hann Grander sen. und jun., Vater und Sohn,
vor über dreißig Jahren ihre Experimente
durchführten, weil die Küche der zehnköp-
figen Familie endlich wieder zum Kochen
verwendet werden sollte.
Seit dem Rückzug des Vaters aus dem
operativen Geschäft leitet Johann Grander
jun. mit drei seiner sieben Geschwister die
Geschicke des Jochberger Familienunter-
nehmens, das in den vergangenen drei Jahr-
zehnten eine beeindruckende Entwicklung
genommen hat – vom Experimentierbetrieb
im Garten hin zu einem aus drei Teilfirmen
bestehenden Unternehmen mit 400 Mitar-
beitern. Längst ist Grander Wasser eine in-
ternational erfolgreiche Marke „mit weit
über 350.000 zufriedenen Anwendern“, wie
Johann Grander erzählt. Die Hauptabsatz-
märkte sind neben Deutschland, Österreich
und der Schweiz insbesondere Frankreich,
Spanien und die skandinavischen Länder.
Aber auch nach Übersee wird exportiert.
Wasserbelebung.
Private Haushalte schwören auf die Wir-
kung der Produkte aus dem Hause Grander,
die amweitläufigen Firmengelände, auf dem
sich auch ein Schaubergwerk befindet, her-
gestellt werden. Es ist dies vor allem der so-
genannte Wasserbeleber, der im Falle eines
Einfamilienhauses zu einemPreis von 1.000
bis 1.500 Euro eingebaut wird und, wie der
Name schon sagt, für die Belebung des Was-
sers sorgt. Das Leitungswasser fließt durch
ein mit „Informationswasser“ (eine Mixtur
aus verschieden stark belebten Wässern)
gefülltes Gerät und obwohl das private Lei-
tungswasser gar nicht in direkten Kon-
takt mit dem Grander-Informationswasser
kommt, wird dieses „belebt“, indem es die
Informationen des Füllmediums aufnimmt.
Dahinter steckt die Überzeugung, dass
Wasser über eine besondere Struktur ver-
fügt und Information aufnehmen, speichern
und weitergeben kann. Derart au ereitet,
so hat man in dreißig Jahren Forschung und
Entwicklung bei Grander herausgefunden,
verfügt Wasser über eine höhere biologische
Stabilität. Dasheißt, es ist länger haltbar und
widerstandsfähiger. Neben den Geräten der
Wasserbelebung wird das Original Grander
Wasser – abgefüllt in den bauchigen Fla-
schen aus blau schimmerndemGlas – haupt-
sächlich über Reformhäuser und Apotheken
vertrieben. Dieses Wasser stammt aus der
Stefanie-Quelle aus dem Bergwerksstollen
in Jochberg und wird sehr stark belebt, so-
dass es einen sehr hohen Energiegehalt auf-
weist. Es reicht aus, das Wasser in kleinen
Mengen zu konsumieren.
Ob das Grander Wasser aus der Flasche
oder belebtes Wasser aus der Hausleitung –
es stellen sich positive E ekte ein für den,
der es trinkt oder anderweitig nutzt (baden,
kochen,…). Aber auch bei der Anwendung
in technischen Anlagen wie zum Beispiel
Kühlsystemen kommen die Vorzüge des ak-
tiviertenWassers zumTragen. Wie das Gan-
ze genau funktioniert, bleibt das Betriebsge-
heimnis und Know-how der Familie.
Bis dato gibt es weder einenwissenschaft-
lichen Beweis noch eine Erklärung für das,
wasdieFamilieGranderpraktiziert.Undauch
JohannGrander selbst kannkeineTheorieda-
für liefern. So selbstverständlich der Umgang
mit ihm hierzulande auch sein mag: Was-
ser birgt nach wie vor vielerlei Geheimnisse.
„Rund sechzig Anomalien sindmomentan be-
kannt und es wird sich sicher noch einiges tun
beim Wissen über das Wasser“, meint Gran-
der. „Wer es nur mit H
2
O beschreibt, wird ihm
jedenfalls bestimmt nicht gerecht.“
Kunden aus der Industrie.
Bis auf weiteres gilt also: Wer ein Produkt
mit dreimonatiger Rückgabegarantie anbie-
tet, das von den Kunden geschätzt wird, hat
Recht. Zumal man mittlerweile auch in der
Industrie auf die Vorteile des belebten Was-
sers aufmerksam geworden ist. Eine ganze
Reihe von Unternehmen aus der Lebensmit-
telindustrie wie Brauereien oder Großbäcke-
reien, aber auch klassische Industriebetriebe
oder Schwimmbäder nutzen das Jochberger
Wasserbelebungssystem. „Diese Leute kön-
nen normalerweise gut rechnen“, sagt Johann
Grander und lächelt verschmitzt. Soll heißen:
Kein Unternehmer oder Manager der Welt
lässt etwas einbauen, das nichts bringt. „Eine
Studie hat ergeben, dass die mittlere Amorti-
sationszeit unserer Anlagen imGewerbe- und
Produktionsbereich bei achtMonaten liegt.“
Neben der laufenden Produktoptimie-
rung arbeitet man bei Grander aktuell an neu-
en Projekten. Noch ist nichts spruchreif, aber
unter Umständen könnten Gesundheitsbe-
wusste künftig auch noch in den Genuss von
anderen Grander-Anwendungen kommen.
Inzwischen vertraut Johann Grander auf die
Stärke des unabhängigen Familienbetriebs:
„Unsere Kunden haben uns immer so gefun-
den, wie wir sie gesucht haben – nämlich ganz
von allein.“
Johann Grander jun. leitet die Geschicke des Unter-
nehmens mit dreien seiner sieben Geschwister.
Verschiedene „Wassersorten“ lagern in Tanks.
In unterschiedlichen Mischungsverhältnissen
werden diese in Flaschen abgefüllt oder in die
Wasserbeleber (Bild oben rechts) gespritzt.
© MICHAEL RATHMAYR (4)