Seite 4 - Raiffeisen kompakt 02_2012

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Das bedeutet: Der Exporteur muss kei-
ne Angst haben, dass er nach Lieferung sei-
ner Ware kein Geld erhält. Und der Importeur
muss keine Angst mehr haben, dass er zahlt
unddannnicht dievereinbarteWarebekommt.
Er hat vielmehr die Sicherheit der Akkreditiv-
Dokumente. Das Akkreditiv schaltet also für
beide Geschäftspartner das Risiko aus. Und
der Importeur sichert sich Liquidität, die er bei
­Vorauszahlung stärker strapazierenmüsste.
Freilich ist das ganzeGeschäftmit denAk-
kreditiv-Dokumenten keine Sache für Ama-
teure: Es kommt wirklich auf jeden Beistrich
an, erklärt Zima. Das hält viele klein- und mit-
telständische Unternehmen davon ab, das Ak-
kreditiv zu nutzen. Es klingt ihnen zu kompli-
ziert undzuaufwendig.
„Zu Unrecht“, meint Werner Zima. Erstens
sind viele Prozesse beim Akkreditiv internati-
onal standardisiert. Dadurch seien schon viele
Kommunikationsproblemeausgeschaltet.Zwei-
tens zeigt sich, dass das Akkreditiv in der Regel
nur von seriösen Exporteuren und deren Ban-
kengenütztwird.Es istalsoperseschoneinege-
wisseVersicherunggegenunseriösePraktiken.
Und drittens befinden sich Unternehmer
bei den Tiroler Raiffeisenbanken in sicheren
Händen: Die RLB Tirol AG verfügt über ein ei-
genes Team mit Akkreditiv-Spezialisten, die
das Know-how haben, die Praxis kennen und
über Kontakte zu Banken auf der ganzen Welt
sowie zu Speditionen und Versicherern verfü-
gen.DieRaiffeisenbankenkönnenauchalleFra-
gen rund umdieWährungsabsicherung bei Im-
portgeschäften klären und dem Unternehmer
wertvolle Tipps geben: Welche Zahlungsziele,
Qualitätsmanagementsysteme und Speditions-
lösungenetwagewähltwerdensolltenetc.
Niedrige Spesen.
„Schon ab einem Warenwert von nur 15.000
bis 20.000 Euro kann ich das Akkreditiv ab-
solut empfehlen“, so Zima. „Das ist durchaus
nicht nur für Großbetriebe. Es gibt viele Un-
ternehmen, die das nützen sollten.“ Vor allem
auch deshalb, weil das Akkreditiv ausgespro-
chen niedrige Spesen und Kosten verursacht,
die imVergleich zumWarenwert fast nicht ins
Gewicht fallen. „Für mich war das eine ein-
fache und sichere Lösung“, lobt Werbeunter-
nehmer Luft das Service vonRaiffeisen.
Dank der raschen und unbürokratischen
Abwicklung konnte sein Projekt rasch umge-
setzt werden, und seit die LED-Wand mit den
wechselndenWerbesujets steht, bekommt Luft
zahlreiche Geschäftsanfragen weltweit, aus
Deutschlandetwa, aber auchausChina.
Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 02/2012
Unisex-­
Ver­siche­rungs­-
­ta­ri­fe:Abschluss
imheurigenJahr
lohnt sich!
S
chon 2004 hat die EU eine Richt-
linie erlassen, die besagt, dass bei
Versicherungsverträgen der Fak-
tor „Geschlecht“ nicht mehr zu
unterschiedlichen Prämien und Leistun-
gen führen darf. Aufgrund verschiedener
einzelstaatlicher Ausnahmen und einem
EuGH-Urteil vom März 2011 ist diese
Richtlinie per 21.12.2012 nun in der gesam-
ten EU umzusetzen. Diese Neuerung gilt
allerdings nur für Neupolizzen, die nach
diesem Datum abgeschlossen werden, und
hat somit keinen Einfluss auf bestehende
Versicherungsverträge.
In Österreich findet die Umstellung
bei allen Versicherungsunternehmen im
Herbst/Winter 2012 statt. Es darf dann et-
wa keine unterschiedlichen Prämien mehr
in der Unfallversicherung aufgrund des
Geschlechts geben. Hier wird nur mehr die
Gefahrenklasse als Berechnungskriterium
herangezogen. Auch in der Lebensversi-
cherung dürfen die unterschiedlichen ge-
schlechterspezifischen Sterbewahrschein-
lichkeiten nicht mehr bewertet werden.
Dadurch werden Risikotarife für Männer
günstiger und Pensionsversicherungen für
Frauen vorteilhafter. Und sollte es noch
Versicherer geben, die zum Beispiel in der
Kfz-Versicherung einen „Frauen-Bonus“
gewähren, dann ist ab Einführung der Uni-
sex-Richtlinie damit Schluss.
Von der neuen Richtlinie formal nicht
betroffen ist die betriebliche Altersvor-
sorge. Ob die österreichische Versiche-
rungswirtschaft nicht doch auch in die-
sem Bereich nachzieht, bleibt abzuwarten.
Ebenfalls unberührt davon bleiben Marke-
ting und Werbung. Es ist also weiterhin er-
laubt, geschlechtsspezifische Vermarktung
und Werbung anzubieten.
Bei der Raiffeisen-Versicherung wer-
den die spezifischen Produktvorteile von
Womanlife in dieser Art nicht mehr fort-
geführt werden. Stattdessen hat man sich
entschlossen,
die
Gleichberechtigung
wirklich zu leben und ab Dezember einige
Womanlife-Vorteile nun auch für Männer
anzubieten. Beispielsweise steht der Baby-
sitter-Dienst in der UnfallSoforthilfe auch
für Männer zur Verfügung. Auch die Ka-
renzOutOption in der Lebensversicherung
wird künftig sowohl für Frauen als auch für
Männer angeboten.
Mein Tipp:
Klären Sie unbedingt noch bis Dezember
2012 die möglichen Auswirkungen der neu-
en Unisex-Versicherungstarife mit Ihrem
Betreuer in der Raiffeisenbank ab und si-
chern Sie sich Ihre Vorteile. Entscheiden Sie
sich rasch!
Gut beraten
von
CHRISTIAN A.
FRICK
Geschäftsleiter der
Raiffeisenbank Reutte
Akkreditiv: das sicherste
Instrument bei Importen
Tirols klein- und mittelständische Unternehmen denken und arbeiten immer stärker
über die österreichischen Grenzen hinaus. Die Unsicherheiten, die damit verbunden sind,
können in Zusammenarbeit mit einer Raiffeisenbank minimiert werden,
zum Beispiel mit Hilfe eines Akkreditivs.
V
or einem schwer lösbaren Pro-
blem stand Herbert Luft, Chef
der Werbemedien Luft GmbH,
Innsbruck: Er wollte eine nach
seinen Qualitätsvorgaben in China gefertig-
te Hightech-LED-Werbewand nach Öster-
reich importieren, doch die chinesischen Ge-
schäftspartner verlangten Vorauszahlung. Da
sich Luft damals jedoch nicht sicher war, ob
die Chinesen auch tatsächlich die geforderte
Qualität liefern würden, wollte er sich auf Vo-
rauszahlung nicht einlassen.
Luft fragte seine Raiffeisenbank um Rat,
und diese riet ihm zu einem Akkreditiv. Mit
dessen Hilfe wurde das Geschäft dann abge-
wickelt – zur allseitigen Zufriedenheit, un-
bürokratisch und in kurzer Zeit. Heute steht
die LED-Wall bei der Gärtnerei Hödnerhof
an einem vielfrequentierten Kreisverkehr am
Areal des Inns­brucker Einkaufszentrums dez
und macht sowohl dem Hödnerhof als auch
Werbeunternehmer Luft viel Freude, genauso
wie den Unternehmen, die ihre individuellen
Werbesujets in höchstauflösender Technik bei
geringenKos­tenschaltenkönnen.
Zahlungsversprechen.
„Das Akkreditiv ist das mit Abstand sicherste
Instrument, das es im internationalen Ex-
port- und Importgeschäft gibt“, sagt Werner
Zima, Teamleiter Kommerzkunden bei der
Raiffeisen-­Landesbank Tirol AG. Worum
handelt es sichdabei genau?EinAkkreditiv ist
einZahlungsversprechenderBankdes Impor-
teurs. Die Bank verpflichtet sich darin gegen-
über dem Exporteur zur Zahlung – und zwar
bei vollständiger Vorlage aller vereinbarten
Dokumente, als da sind: Rechnungen, Lade-
listen, Versicherungen, Qualitätsprüfungen
bei der Verschiffung etc.
„DasAkkreditiv istdasmitAbstand
sicherste Instrument, dases iminter­-
na­tionalenExport -undImport­-
geschäft gibt.“
Werner Zima
Teamleiter Kommerzkunden der RLB Tirol AG
© MICHAEL RATHMAYR
Werner Zima von der RLB Tirol AG und Unternehmer Herbert Luft
(rechts) können das ­Akkreditiv nur empfehlen. „Für mich war das
eine einfache und sichere Lösung“, sagt Luft.