Seite 23 - RLB Geschäftsbericht 2012

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Lagebericht
Österreichs Wirtschaft im Vergleich
Die österreichische Wirtschaft konnte sich im gesamteuropäi-
schen Umfeld 2012 relativ gut behaupten. Die vorliegende Pro-
gnose geht von einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zu ei-
nem Minus von 0,5 Prozent in Gesamteuropa aus. Für 2013 ist
in Österreich mit keiner Wachstumsbeschleunigung zu rechnen.
Die aktuelle Prognose liegt wiederum lediglich bei 0,5 Prozent,
da die Rezession im Euroraum bestehen bleibt. Die Exportdyna-
mik bleibt schwach. Die Erwartungen liegen bei plus 2,3 Prozent
für 2013 bzw. plus 1,7 Prozent für 2012.
Die schwachen Absatzerwartungen haben zur Folge, dass die
österreichischen Unternehmen ihre Investitionspläne zurückfah-
ren. In Summe wird für 2012 ein Plus von 1,2 Prozent bzw. für
2013 ein Zuwachs von 0,8 Prozent erwartet.
Auch von Seiten der privaten Konsumausgaben ist trotz der
erfreulichen Lage am österreichischen Arbeitsmarkt mit keiner
wesentlichen Unterstützung für die Konjunktur zu rechnen. Die
realen Konsumausgaben haben 2012 voraussichtlich lediglich
um 0,3 Prozent zulegen können. Für 2013 wird ein Wachstum
von 0,7 Prozent erwartet. Obwohl es im vergangenen Jahr ein
kräftiges Beschäftigungswachstum gab, dämpfte die schwache
Reallohnentwicklung das Wachstum der Haushaltseinkommen.
Die Inflation (HVPI) betrug im Jahr 2012 ca. 2,6 Prozent. Die
schwache internationale Konjunktur mit sinkenden Rohstoffpreisen
sowie die günstige Entwicklung der Lohnstückkosten werden den
Preisauftrieb auch 2013 weiter fallen lassen.
Auch in Tirol hat sich die Konjunkturlage seit Mitte letzten Jahres
eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex ist von 31 %-Punkten auf 20
%-Punkte im Dezember 2012 gefallen. Dieser Wert liegt allerdings
immer noch über dem Wert vom Dezember 2011 (17 %-Punkte).
Vor allem der produzierende Sektor leidet unter den Rückgängen
der Exportnachfrage und den tendenziell negativen Auftragserwar-
tungen für das erste Quartal 2013. 27 Prozent der Unternehmen
des produzierenden Sektors erwarten Auftragsrückgänge in den
kommenden Monaten, nur 9 Prozent rechnen mit einer Zunahme.
Stabilisierend für das Bundesland Tirol wirkt sich hingegen die po-
sitive Grundstimmung im Tourismus aus. 42 Prozent der befragten
TOP-Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut,
51,5 Prozent als zufriedenstellend und nur etwas mehr als 6 Pro-
zent als schlecht. Bei den Investitionen sind trotzdem viele Touris-
musunternehmen zurückhaltend. Rund ein Drittel wird im ersten
Halbjahr 2013 weniger investieren als zuletzt, nur knapp 9 Prozent
mehr. 62 Prozent werden ihre Investitionsvolumen beibehalten.
In Summe zeigt sich die Tiroler Wirtschaft recht robust gegenüber
Krisen. Für das Jahr 2013 wird ein Wirtschaftswachstum von rund
0,5 Prozent erwartet.