Seite 20 - RLB Geschäftsbericht 2012

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fristige Investitionsstrategie werden wir unsere hohe Qualität im
Wettbewerb aufrechterhalten.
Wir haben in den letzten 125 Jahren bewiesen, dass sich trotz aller
Veränderungen im Banken- und Wirtschaftsumfeld das Prinzip von
Raiffeisen als zukunftsträchtig erwiesen und auch in allen Krisen
immer bewährt hat.
Eine weitere große Herausforderung liegt auch in der Mobilität der
Kunden. Der Kunde von heute will 24 Stunden am Tag, 365 Tage
im Jahr via Internet, Handy oder PC seine Bankgeschäfte erledi-
gen. Wir haben als Raiffeisenorganisation auch hier den höchsten
Marktanteil und die besten Systeme.
Trotzdem bin mir sicher, dass unsere Kunden den persönlichen
Kontakt zu ihrem Berater aufrechterhalten werden. Das Bankge-
schäft ist auch in Zukunft nicht so einfach, dass man ohne Bera-
tung das Auslangen finden wird.
Raiffeisen ist mit 2.800 Arbeitsplätzen einer der größten
Arbeitgeber Tirols. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind heute
in allen Branchen Mangelware. Welche Möglichkeiten und
Perspektiven bietet Raiffeisen jungen Menschen?
Dr. Schmid:
Dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind, hat sich be-
reits zu den Jugendlichen und Schülern durchgesprochen. Das
liegt vor allem daran, dass wir unser Wissen um das Bankgeschäft
in die schulische Ausbildung vollständig einbringen, unsere Quali-
täten als Bank in den Schulen sehr früh darstellen und natürlich als
Arbeitgeber direkt vor Ort äußerst attraktiv sind.
Wir haben eines der besten Ausbildungssysteme im Bankenbe-
reich und im Zuge einer Lehrlingsinitiative ein umfassendes Schu-
lungssystem aufgebaut. Hier erleben junge Menschen den Eintritt
ins Berufsleben und bekommen von Anfang an vermittelt, dass es
bei Raiffeisen gute Chancen gibt, vorwärtszukommen.
Wir spüren bei den jungen Leuten ein breites Interesse. Das gibt
uns die Möglichkeit, unsere zukünftigen Mitarbeiter sehr sorgfäl-
tig auszuwählen. Lehrlinge sind das Signal für einen nachwach-
senden Markt und ich werte es als positives Zeichen, dass dynami-
sche junge Leute gerne bei Raiffeisen arbeiten.
Damit in Verbindung steht auch der Erfolg des Raiffeisen Clubs.
Der Raiffeisen Club ist die weitaus erfolgreichste Jugendinstitution
in Tirol und erreicht damit schon sehr früh potenzielle Kunden.
Tradition und Moderne werden oft als Widerspruch gese-
hen. Wie glaubwürdig ist es, sich als moderner Finanz-
dienstleister zu positionieren und dennoch in der Tradition
verankert zu sein?
Dir. Perkounigg:
„Modern“ ist in erster Linie eine Definitionsfrage.
Wenn ich unter modern eine Banktätigkeit verstehe, die sich auf in-
ternationale und schwer nachvollziehbare Geschäfte konzentriert,
wäre es natürlich ein Widerspruch. Wenn ich aber unter der mo-
dernen Ausrichtung eine Entwicklung in den Bankprodukten und
-tätigkeiten sehe, die von unseren Merkmalen Transparenz und Bo-
denständigkeit gekennzeichnet sind, dann ist es keiner.
Ich denke in diesem Zusammenhang immer ganz gern an ein
Marktforschungsergebnis zurück, das im Jahr 2011 von einer Zei-
tung in Auftrag gegeben wurde. Dabei wurde versucht, den Ban-
kensektor nach verschiedenen Themenblöcken einzuordnen. Hier-
bei ist Raiffeisen als coolste und aufstrebendste Bank bezeichnet
worden. Gleichzeitig konnte Raiffeisen im Themenkreis „Unterneh-
men mit der längsten Tradition“ die erste Stelle erreichen.
Das heißt, den Raiffeisenbanken gelingt perfekt die Balance zwi-
schen Tradition und moderner Ausrichtung.
Dir. Mag.
Arnulf Perkounigg
„Die genossenschaft-
liche Rechtsform trägt
der Transparenz,
die heute in aller
Munde ist, sehr weit
Rechnung.“
Dir. Mag. Arnulf Perkounigg
Interview Dr. Hannes Schmid und Dir. Mag. Perkounigg