Seite 6 - Raiffeisen kompakt Ausgabe 04/2012

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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 04/2012
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•Medieninhaber undHerausgeber:
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, Adamgasse 1-7, 6021 Innsbruck, Tel. +43/512/5305 •
Produktion und Layout:
Zielgruppen Verlag – target group publishing GmbH Innsbruck
Druck:
Alpina Druck Innsbruck •
Chefredakteur undmit der Produktion beauftragt:
MichaelWeiss, Leitung Presse- &Medienbetreuung der RLBTirol AG •
Redaktion:
Stv. CRMag. WolfgangWeninger, Mag. (FH) Josef Martiner (beide RLBTirol AG),
Dir. Peter Grassl (Raiffeisen RegionalbankHall), Dir. Martina Leitner (Raiffeisenbank Vorderes Zillertal)
• E-Mail:
redaktion@rlb-tirol.at •
Fotos:
Raiffeisen/Christian Forcher, Gerhard Berger, fotowerk.at •
Offenlegung gem. § 25 Abs 4 des
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Mehrmals jährlich erscheinende, fachspezifische Information für Kommerzkunden der Tiroler Raiffeisenbanken. Alle Informationen basieren auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Für ihre Richtigkeit kann keine Gewähr
übernommen werden. Inhalte dürfen nicht als Verkaufsangebote und Anlageempfehlungen verstanden werden. Die Meinung unserer Gastautoren muss sich nicht immer mit der Meinung der Redaktion decken. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit
Genehmigung der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol. Kostenloses Exemplar, nicht für den Verkauf bestimmt •
Drucklegung:
November 2012
06.12.-09.12.2012
Pappas AmadeusHorse Indoors
Pferde- und Hundesportspektakel. Internationales Spring-, Dressur-, Vol-
tigier-, Fahrtur-, Polo- und Horseballturnier, großes Showprogramm, inter-
nationale Pferdemesse, Hindernisrennen für alle Hunde, Fun4Kids-Corner
etc. Messe- und Kongresszentrum Salzburg, www.amadeushorseindoors.at
16.01.-19.01.2013
AutoZumSalzburg
Int. Fachmesse für Autowerkstatt- undTankstellenausstattung, Kfz-Ersatz-
teile und -Zubehör, chemische Erzeugnisse undUmwelttechnik. ReedExhibi-
tionsMesse Salzburg, www.autozum.at
18.01.–20.01.2013
YOGAEXPO
DieMesse für Yoga, Ayurveda und Co. inMünchen. Europas größterMarkt-
platz zumThema. Viele kostenloseWorkshops werden angeboten.
www.yogaexpo.org
26.01.-27.01.2013
3. Hochzeit &Event 2013
Hochzeits- und Eventmesse – Treffpunkt für angehende Brautpaare
und Eventplaner in der Vier-Länder-Region. Messe Dornbirn,
www.messedornbirn.at
30.01.-01.02.2013
HiLIGHT2013
Europäische Fachmesse für Leichtbau und innovative Techniken. Sie
wendet sich an alle Branchen, in denen der Leichtbau zu einer höheren
Material-, Energie- und Ressourceneffizienz führt. Messezentrum Salzburg,
www.messezentrum-salzburg.at
01.02.-03.02.2013
Hochzeiten&Feste – TirolerHochzeitsmesse
Nach 20 erfolgreichen Jahren übersiedelt Westösterreichs beliebteste
Hochzeitsmesse „Hochzeiten & Feste“ vomCongress Innsbruck in die Mes-
se Innsbruck und geht dort mit der „Wellness- und Gesundheitsmesse“ eine
viel versprechende Symbiose ein. Messe Innsbruck, www.cmi.at
21.02.-24.02.2013
DieHohe Jagd&Fischerei
SpannendeHighlights zudenBereichenJagd, Fischerei undAllrad imMessezen-
trumSalzburg– „DieHoheJagd&Fischerei“ istDIELeitmesse imAlpen-Donau-
Adria-Raumundfindet bereits zum25.Mal statt.MessezentrumSalzburg,
www.hohejagd.at
Der ESM– Schutz- und
Notfallmechanismus für
einen stabilen Euro
Was bedeutet der vielzitierte ESM, was bewirkt er und worin
besteht sein eigentlicher Sinn für unsere Währung, den Euro?
Die Experten von Raiffeisen wissen die Antwort.
Was ist der ESMund
wie funktioniert er?
Der ESM (Europäischer Stabilisierungs-
mechanismus) ist eindauerhafter Schutz-
und Notfallmechanismus, welcher zur
langfristigen Stabilisierung des Euro-
Währungsgebietes beitragen soll. Er ist
in Form eines Fonds mit einem Stamm-
kapital von über 700 Mrd. Euro organi-
siert. Diese Summe soll das Vertrauen in
die Stabilität der Eurozone nachhaltig si-
chern. Sie ist auch die Grundlage für die
höchste Bonität (AAA-Rating) des Fonds.
Die höchste Bonität ist die Vorausset-
zung für die Kapitalaufnahme des ESM
zu niedrigsten Zinssätzen. Dieses Kapital
wird dann in Zahlungsschwierigkeiten
geratenen Mitgliedsstaaten des Euro-
Raums in Form von Hilfskrediten zur
Verfügung gestellt. Diese Kredite können
allerdings nur solche Länder in Anspruch
nehmen, welche den Fiskalvertrag ratifi-
ziert und eine nationale Schuldenbrem-
se eingeführt haben. Wesentlich für das
Funktionieren ist auch die Tatsache, dass
bei Inanspruchnahme des ESM die EZB
unbegrenzt Staatsanleihen des jeweiligen
Landes kaufen kann. Dadurch werden die
Finanzierungskosten für den jeweiligen
Staat gesenkt und dieChance auf eineGe-
sundung der Staatsfinanzen erhöht sich.
Warumbraucht Europa den ESM?
Europa braucht ein stabiles Euro-Währungs-
gebiet. Dies kann nur gewährleistet werden,
wenn die Wirtschaft davon ausgehen kann,
dass es dem Euroraum als Gesamtheit ge-
lingt, die Schuldenkrise zu überwinden.
Daher ist eine Hilfe auf dem Weg der Ge-
sundung der Staatsfinanzen der einzelnen
Eurostaaten notwendig. Bei einer solchen In-
anspruchnahme müssen die jeweiligen Län-
der als Gegenleistung allerdings finanz- und
wirtschaftspolitische Auflagen erfüllen.
Wer entscheidet über die
Vergabe von Geldern?
Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft,
ob tatsächlich eine Gefahr für die Finanz-
stabilität der Eurozone oder ihrer Mit-
gliedsstaaten besteht, ob die Staatsver-
schuldung des Antragstellers tragfähig ist
und wie viel Geld das Land tatsächlich be-
nötigt. Im Anschluss entscheiden die Re-
gierungen der Eurozone im so genannten
ESM-Gouverneursrat.
Wer kommt für finanzielle Hilfe in Frage?
Jene Länder, welche die Finanzstabilität des
Euroraumes auf Grund ihrer aktuellen Ver-
schuldungssituationgefährden. Konkret sind
dies Griechenland, Irland, Portugal bzw. in
naherZukunftwahrscheinlichauchSpanien.
Wie sieht es mit der Haftung aus?
Einerseits haften natürlich jene Länder,
welche die Kredite in Anspruch genommen
haben, gegenüber dem ESM. Auf der ande-
ren Seite besteht der ESM wiederum antei-
lig aus den 17 Euro-Mitgliedsstaaten. Diese
stehen hinter dem ESM und zahlen 80 von
besagten 700 Mrd. Euro ein. Die restlichen
620 Mrd. Euro sind Haftungen. Deutsch-
land als größter Anteilseigner des ESM mit
27,15 % zahlt z. B. rund 22 Mrd. ein und haf-
tet für 168 Mrd. Österreichs Anteil beträgt
2,78 %, Spaniens Anteil 11,90 %.
Worin bestehen die Unterschiede zum
2010 eingerichteten Euro-Schutzschirm?
Der Unterschied besteht darin, dass der
2010 eingerichtete Euro-Schutzschirm eine
zeitlich begrenzte Einrichtung ist, welche
mit Einführung des ESM auslaufen wird.
© shutterstock.com/rob wilson
Gibt es Alternativen?
Als Alternative zum ESM waren auch
immer wieder Eurobonds im Gespräch.
Letztendlich haben aber sowohl Euro-
bonds als auch der ESM das gleiche Ziel:
Länder mit ihren wirtschaftlichen Pro-
blemen nicht alleine zu lassen, denn das
hätte wiederum zur Folge, dass zumin-
dest Griechenland schon „unkontrol-
liert“ pleitegegangen wäre. Die Märkte
würden dann wohl in solch einem Sze-
nario nicht mehr an das gemeinsame
Währungsgebiet glauben und den Zer-
fall der Währungsunion erwarten. Die
wirtschaftlichen Folgen für Europa und
die ganze restliche Welt wären unvor-
hersehbar. Ob mit dem ESM ein solches
Szenario vermieden werden kann, wird
die Zukunft zeigen.
Europa braucht ein stabiles Euro-Währungsgebiet.
Dies kann nur gewährleistet werden, wenn dieWirtschaft
davon ausgehen kann, dass es demEuroraum als Gesamt-
heit gelingt, die Schuldenkrise zu überwinden.
Deutschland als größter Anteilseigner des ESMmit
27,15 % zahlt rund 22Mrd. ein und haftet für 168Mrd.
Österreichs Anteil beträgt 2,78 %, Spaniens Anteil 11,90 %.