Milch direkt zur Käserei zu bringen“, er-
klärt Vorhofer.
Ziel der Genossenschaft, der die Kä-
serei gehört, ist es, das Optimum für jeden
einzelnen Alpbachtaler Bauern herauszu-
holen – allerdings ist die Genossenschaft
nicht gewinnorientiert. Am ehesten lässt
sich das System mit einer Aktiengesell-
schaft vergleichen. Jeder der 65 Bauern
besitzt einen gewissen Anteil an der Kä-
serei und ist daher Eigentümer. Die Größe
des Anteils hängt von der jeweiligen Liter-
menge anMilch ab, die einBauer liefert. Die
Käserei kauft die Milch bei den Bauern ein,
die Höhe des Literpreises richtet sich nach
demMarkt. Der Geschäftsführer der Käse-
rei, Hubert Rendl, versucht, mit möglichst
viel Verhandlungsgeschick gute Preise für
die Käseprodukte zu erzielen. Denn wenn
der Käsepreis runtergeht, kann auch nur
weniger für die Milch bezahlt werden.
Mit Bio in die Zukunft
Der momentan von der Käserei bezahlte
Milchpreis von 43 Cent pro Liter Heumilch
beziehungsweise 49 Cent für den Liter
Bioheumilch stellt die Alpbachtaler Bau-
ern jedenfalls zufrieden. „Der Grundsatz
einer Genossenschaft dreht sich um sozi-
ales Denken, alle sollen gleich behandelt
werden. In unserem Fall bedeutet das, als
Käserei für alle involvierten Alpbachtaler
Bauern gut zu arbeiten. Und das klappt bis-
her ausgezeichnet“, zeigt sich der Genos-
senschaftsobmann erfreut.
Das Sortiment der Reither Käserei um-
fasst inzwischen zehn verschiedene Sorten
an Hart- und Schnittkäse, vom pikanten
Bergkäse bis hin zum mild-würzigen Alp
bachtaler. Die Produkte werden regional
an Wirte und Lebensmittelgeschäfte ver-
kauft, tirolweit wird der Großhandel be-
liefert. Und dann gibt es da auch noch das
kleine Geschäft, das direkt an die Käserei
angeschlossen ist und bei den Einheimi-
schen auf großen Zuspruch stößt. „Wir set-
zen auf Regionalität, eine Großkäserei wol-
len wir gar nicht werden. Wir haben auch
nur Mitarbeiter aus der Region, haben also
Arbeitsplätze geschaffen. Die Wertschöp-
fung bleibt imTal“, meint Konrad Vorhofer.
Der Erfolgslauf der Käserei soll auch
in Zukunft weitergehen. Zum einen durch
die Weiterentwicklung der Produktpalet-
te – und zum anderen will man das Reither
Unternehmen irgendwann komplett auf eine
Biokäserei umstellen, gibt Vorhofer die klar
definiertenZiele vor: „Immermehr Bauern in
der Region unterwerfen sichnoch strengeren
Vorschriften und Auflagen, um Bioheumilch
zu produzieren. Dadurch kann man sich we-
sentlich von der Masse abheben, zudem ist
derMarkt amBiosektor stabiler.Wir sind auf
demWeg in die richtigeRichtung.“
Alpbach-Taler
• Schnittkäse mit
elfenbeinfarbigem bis
gelbem, geschmeidigem
Teig und zarter Bruch-
lochung.
• Geschmack: Typisch
pikant
• Reifung: 20 Tage
Kellerreifung bei hoher
Luftfeuchtigkeit
• 50 % F.i.T
© käserei reith
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