meinMann imFernsehen wieder mal Blöd-
sinn anschaut“, lacht sie.
Das Balkongeländer ist schlicht und
blickdurchlässig. Mit der Planung hat Udo
Egger Toni Unterlechner von der Firma
Holzbau Natur beauftragt. „Man braucht
einfach jemanden, dem man vertrauen
kann“, meint er. Dank der geschickten Pla-
nung sei es beispielsweise trotz der großen
Fensterflächen im Sommer nicht zu heiß.
50 Prozent weniger Heizkosten
DieÜberdachungdesBalkons ist sogeplant,
dass sie im Sommer die Fensterfronten be-
schattet. Im Winter, wenn die Sonne tiefer
steht, sorgt die Sonneneinstrahlung da-
gegen für zusätzliche Wärme. „Wir haben
diesen Winter die Fußbodenheizung nur
wenige Tage einschalten müssen, und das
war während der Phase, als es extrem kalt
war“, sagt Udo Egger. Ansonsten reichte die
Beheizung durch die entlang der Scheiben
verlaufende Randheizung. Diese Art der
Beheizung soll unter anderem verhindern,
dass beispielsweise bei Außentemperatu-
ren unter null Grad im Bereich der Fenster
kalte Bodenströmungen entstehen.
Überhaupt macht sich die Niedrigener-
giebauweise deutlich bei den Heizkosten
bemerkbar. Im Vergleich zu der 100-Qua-
dratmeter-Wohnung, in der die Familie
zuvor lebte, haben sich die Heizkosten im
neuen Haus um vierzig bis fünfzig Prozent
reduziert, schätzt Udo Egger. Geheizt wird
mit der Ortswärme Fügen, was sich in Zei-
ten wie diesen, in denen sich der Heizöl-
preis auf einem konstanten Höhenflug be-
findet, besonders bezahlt macht.
Bei der Produktion der Ortswärme
werden laut Angaben der Fügener Orts-
wärme GmbH ausschließlich naturbe-
lassene Holzbrennstoffe verwendet. Die
Energie liefert das auf dem Werksgelände
von Binderholz errichtete Heizwerk. Über
ein Rohrnetz wird die Energie dann in
Form von heißem Wasser zu den Kunden
transportiert. In einer sogenannten Über-
gabestation erhitzt das Wasser in einem
Wärmetauscher die Hausheizung und das
Brauchwasser. Ist das Wasser durch die
Wärmeabgabe abgekühlt, fließt es wieder
zurück zumHeizwerk.
Noch einiges geplant
Vor zu großem Wärmeverlust oder Über-
hitzung imWohnbereich schützen die drei-
fach verglasten Fenster. Im Winter bleibt
die Wärme dadurch im Gebäudeinnern, im
Sommer lassen die Fenster wenigHitze von
außen nach innen, sodass es auch bei hei-
ßen Temperaturen angenehm kühl bleibt.
Bewusst nicht aus Holz ist dagegen die Zwi-
schendecke. Sie ist aus Beton.
Die Entscheidung gegen Holz fiel unter
anderem aus Kostengründen, aber auch
aufgrund schalltechnischer Überlegungen.
„Falls unsere Tochter einmal laut Musik
hören möchte“, sagt der Geschäftsführer
eines Farbenfachhandels in Fügen. Die
Eggers haben mit dem Bau 2008 begonnen,
seit etwa zwei Jahren sind sie eingezogen,
trotzdem ist das Projekt noch nicht abge-
schlossen. Udo Egger wünscht sich eine
Photovoltaikanlage, und dort, wo sich jetzt
eine antike Holzvitrine befindet, könnte ir-
gendwann einmal ein Kamin stehen.
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