Seite 13 - Raiffeisen Magazin 2012

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ma „Finanzielle Bildung“, dem ein Vortrag
und Schätzspiele zu Zahlen vorausgingen.
In der Schule mit Zahlen jonglieren könnte
abseits des Mathematikunterrichts näm-
lich auch so aussehen: Wie hoch sind 1,3
Millionen Euro, wenn man sie in Scheinen
stapelt? 160 Zentimeter. Und 2,3 Milliar-
den Euro? Die wären so hoch wie die Serles
– 2718Meter.
Bildungskonzept
Seit Herbst 2011 sind die Raiffeisenban-
ken mit einem Bildungskonzept, das sich
an 13- bis 16-Jährige richtet, in Tiroler
Schulen unterwegs. Und das ist gut so. „Ein
Jugendlicher darf mit vierzehn Jahren ein
eigenes Konto eröffnen, hört aber oft erst
im Unterricht, was es bedeutet, finanzi-
ell unabhängig zu sein“, gibt Alexander
Neuner, Schulbetreuer von Raiffeisen in
Innsbruck, zu bedenken. Erklärt werden in
den Unterrichtseinheiten Grundlagen der
Wirtschaftskunde, die im österreichischen
Lehrplan am Rande des Geographieunter-
richtes mittransportiert werden sollen.
Wolfgang Kirchmair unterrichtet an
der Mittelschule für Wirtschaft im Olym-
pischen Dorf in Innsbruck und war in die
Entwicklung der Lehrmaterialien invol-
viert: „Wennmanweiß, wie das Finanz- und
Bankensystem funktioniert, wird es leich-
ter, Zusammenhänge zu verstehen. Geld ist
nicht unendlichvorhanden, der richtigeUm-
gang damit ist daher wichtig.“ Die Schüler,
die seitHerbst inTirol die Bildungsoffensive
durchlaufen, nehmen das Angebot begeis-
tert an. Ein sonst so trockenes Thema wie
Wirtschaftswissenschaften werde durch
den Einsatz verschiedener Medien und di-
daktischerMethoden lebendiger.
2013 soll der Unterrichtsschwerpunkt
auch in höheren Schulstufen einfließen.
Denn wer mit 25 Jahren bereits überschul-
det ist, hat schon als Jugendlicher Schulden
gemacht, so die Kernaussage der Schuld-
nerberatungen.
Die Schüler der HTL-Klasse in Inns-
bruck kommen zu dem Ergebnis: Ohne Geld
kommt man nicht weiter im Leben. Teilt
man es sich aber gut ein, bleibt nebenderDe-
ckung der Bedürfnisse auch noch reichlich
Platz für die Erfüllung vonWünschen.
Geldtipps für Jugendliche
• Ein kostenloses Jugendkonto auf Habenbasis
ist die beste Lösung
• Sparen gehört dazu
• Budget festlegen
• Einnahmen und Ausgaben vergleichen
• Vorsicht bei Ratenzahlungen
• Handyrechnungen zwischenprüfen
• Vorsicht bei digitalen Angeboten
Infos für Lehrer
Das Angebot „Finanzielle Bildung“ an Schulen ist
kostenlos. Nähere Informationen dazu gibt es in
jeder Tiroler Raiffeisenbank.
„Politische
Bildung bein-
haltet auch die
Betrachtung der
eigenen Lebens-
situation.“
Michael Schernthaner, Lehrer
an der HTL für Bau und Kunst
in Innsbruck
Im Rahmen eines Planspiels lernen die
Schüler die finanziellen Tücken des
Alltags kennen: „Die größten Ausgaben
nehmen die Kleinigkeiten ein.“
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