Seite 5 - Mit.Einander RB Wipptal 21/2012

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Im Miteinander profitieren
Im Frühling
des Lebens
Nur, weil jemand zum Senior reift, ist dies
noch kein Grund, sich alt zu fühlen:
Unsere ältere Generation fühlt sich so jung
wie nie zuvor - und hat auch kein Problem
mit den Jungen.
Man ist immer so alt wie man sich fühlt.
Doch wie alt fühlen sich die Österreicher
eigentlich? Eine Umfrage brachte das
nicht ganz unerwartete Ergebnis, dass wir
ein
Land der Junggebliebenen
sind -
zumindest wenn es nach der
Selbsteinschätzung der Be-
fragten geht. Überraschend ist
allerdings, wie sehr das "ge-
fühlte Alter" vom "tatsächlichen
Alter" abweicht: Im Schnitt füh-
len sich Österreicher nämlich
um fast ein ganzes Jahrzehnt
jünger als sie es laut Geburtsurkunde sind.
Besonders jugendlich fühlen sich die 40-
bis 59-Jährigen. Aber bereits mit 30 be-
ginnt die "innere Uhr" langsamer zu ticken.
Generationenkonflikt? Wo denn?
Ist der vielbeschworene Generationenkon-
flikt also nur ein Mythos? Die Kluft zwi-
schen Jung und Alt ist ein medial
aufgebauschtes Schlagwort, das kaum
den realen Verhältnissen entspricht, da-
rauf weist auch eine Studie hin. Demnach
schätzen es die Jungen, den Großeltern
zuzuhören und sie nach alten Zeiten zu
befragen. Ein Großteil der Jugendlichen
glaubt auch, vom Wissen und von der Er-
fahrung der Eltern- und Großelterngenera-
tion profitieren zu können.
Zusammenkommen und reden!
Es ist enorm wichtig, dass Alt und Jung zu-
sammenkommen. Was zählt, ist die aktive
Teilnahme der Senioren an der Gesell-
schaft. Aufgaben, bei denen Senioren spe-
zifische Kenntnisse einbringen können
und Angebote, die zwischen den Genera-
tionen die Wertschätzung erfahren lassen.
Solche Projekte würden das entspannte
Verhältnis zur Enkelgeneration fördern. Oft
gibt es zwischen aufeinander folgenden
Generationen Konflikte. Doch bis zur über-
nächsten Generation verschwindet alles
Belehrende.
Wer Kinder erzieht, ist
auch fit für die Wirtschaft.
Teamfähigkeit und Flexibilität sind Schlüsselkompeten-
zen für Eltern.
Was hat Kindererziehen mit dem Wirtschaftsleben
zu tun? Sehr viel!
Eltern, die Kinder groß ziehen, erwerben dadurch Kön-
nen und Wissen, das ihnen auch in der Arbeitswelt hilft.
Besonders wertvoll ist die Fähigkeit, mit anderen Men-
schen umzugehen. Eltern müssten lernen, ihre Kinder
zu verstehen, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Dies erfordert häufiges Nachfragen und genaues Zuhö-
ren - Eigenschaften die auch bei Kundenkontakt, beim
Teamwork oder bei der Betreuung pflegebedürftiger
Personen wichtig sind. Die zweite Schlüsselkompetenz
ist Flexibilität. Kinder wachsen und ändern dabei an-
dauernd ihre Bedürfnisse. Um mit dieser Situation zu-
rechtzukommen, brauchen Eltern ein hohes Maß an
Flexibilität. Das macht sich im Berufsleben bezahlt."
Streng sein bringt wenig
Man braucht allerdings nicht unbedingt eigene Kinder,
um sich die beiden Schlüsselkompetenzen Empathie
und Flexibilität anzueignen. Auch der Umgang mit Nef-
fen und Nichten, die Arbeit als Babysitter oder freiwillige
Sozialarbeit mit Kindern schult diese Fähigkeiten. Wich-
tig sei, demokratische Grundsätze in die Kindererzie-
hung oder den Umgang mit Kindern einfließen zu
lassen. Mit einem streng autoritären Stil entwickelt man
weniger Kompetenzen im Umgang mit Menschen. Allzu
strenge Eltern verspielen sich damit viele Möglichkei-
ten.