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WiRTSchaFTSinFORMaTiOn DeR TiROleR RaiFFeiSenBanKen – auSGaBe 01/2011
Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2011
DIE THEMEN DIESER AUSGABE
expertentipp: Risikovorsorge
Wie unternehmer sich zu ihrem Vorteil absichern können
„Die Zukunft ist weiblich“
Gastkommentar von WK-Vizepräsidentin Martha Schultz
erfolg, der aus der kälte kam
unternehmensporträt der Firma eisendle
Vorzeigeprojekt „arl.rock“
erfolgreiche Projektabwicklung mit Raiffeisen
„es gibt keine euro-krise“
interview mit OenB-Gouverneur ewald nowotny
editorial
von
DR. hanneS
SchMiD
Sprecher der Raiffeisen-
Bankengruppe Tirol
auf dienähe
kommt es an
W
er nah ist und wer weit
weg ist, das zeigt sich
am
deutlichsten
in
einem
wirtschaftlich
schwierigen Umfeld. Tirols Raiffeisen-
banken sind näher am Menschen. Woran
sich das feststellen lässt? Zum Beispiel an
erfolgreichen Geschäftsergebnissen: Mit
rund 8 Milliarden Euro sind die 82 Tiroler
Raiffeisenbanken zurzeit in Tirols Wirt-
schaft und ihre Betriebe finanziert. Damit
spielen sie als größter Finanzier der hei-
mischen Wirtschaftsbetriebe eine ganz
wesentliche Rolle im mikroökonomischen
Bereich und erfüllen so ihre Funktionen im
heimischen Wirtschaftskreislauf. Im Vor-
jahrverzeichneteRaiffeiseninTirol sowohl
bei den Ausleihungen als auch Spareinla-
gen neuerlich ein starkes Plus. Zum siebten
Mal in Folge ging Raiffeisen erst vor weni-
gen Tagen als vertrauenswürdigste Ban-
kenmarke Österreichs als Umfragesieger
der „Reader’s Digest Trusted Brands Sur-
vey 2011“ hervor. Dieser Vertrauensbeweis
ist nicht nur sehr erfreulich. Vor allemist er
eines: der Auftrag, auchweiterhin nachhal-
tig zu wirtschaften für die Menschen und
Betriebe inTirol.
IhrDr.HannesSchmid
© gerhard berger
„Der euro erfüllt seine aufgabe
in vollemmaße“
Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, sieht keine
Euro-Krise. Im Gegenteil: Der Euro bewähre sich angesichts der Krise einiger EU-Länder sehr gut.
S
ehen Sie die EZB derzeit nicht in
einer Zwickmühle?Wenn sie die
Zinsen erhöht, würgt sie die Kon-
junktur in den angeschlagenen
Euro-Ländern Griechenland, Spanien etc.
ab und lässt ihre Schulden weiter explo-
dieren. Wenn sie die Zinsen nicht erhöht,
drohen aufgrund der gutenWachstumspro-
gnosen in den starken Euro-Ländern Infla-
tionsgefahren. Was sind hier die Entschei-
dungskriterien der EZB?
Nowotny: Die Europäische Zentralbank hat
ein klares Mandat. Ihr Ziel ist es, Preissta-
bilität – also eine Inflationsrate von unter,
aber nahe bei zwei Prozent – sicherzustel-
len. Das heißt, dass wir bei Risiken für die
Preisstabilität selbstverständlich die ent-
sprechenden Maßnahmen setzen werden.
Wir dürfen jedoch nicht überreagieren, da-
mit wir den noch schwachen Aufschwung
nicht vorzeitig abwürgen. Priorität hat aber
immer die Preisstabilität.
Müssen die hoch verschuldeten Euro-Län-
der noch mehr sparen als bisher, um aus ih-
remDilemma zu kommen?
Das ist eine wirtschaftspolitische Frage, die
die Regierungen der betroffenen Länder zu
beantworten haben. Zentral ist jedoch, dass
wir so rasch wie möglich zu einer weiteren
Annäherung der Mitgliedsstaaten in punc-
to Wirtschaftsleistung kommen. Das wird
in Zukunft zu einemMehr an Stabilität füh-
ren. Dieser Aufgabe müssen sich die natio-
nalen Regierungen stellen.
Österreichs Wirtschaft profitiert von der
schwierigen Lage mancher EU-Länder,
weil diese schwierige Lage die Euro-Zinsen
wirtschaftsfreundlich niedrig hält. Ande-
rerseits könnten auch hohe Beträge aus Ös-
terreich fällig werden zur Sanierung der
Staatsfinanzen in Griechenland. Was wiegt
schwerer für Österreich? Die Vorteile oder
die Lasten aus der griechischen Krise?
Es geht jetzt nicht darum, dieVor- oderNach-
teile der griechischen Krise für Österreich
abzuwägen, sondern darum, derartige Kri-
sen eines Mitgliedsstaates des Euroraums
zukünftig zu verhindern. Eine nachhaltige
Budgetpolitik der einzelnen Länder ist da-
für genauso notwendig wie die Beseitigung
von Ungleichgewichten im Euroraum. Aus-
geglichene Leistungsbilanzen der Mitglieds-
staaten sollten das ihrige dazu beitragen.
Befürchten Sie ein Auseinanderbrechen des
Euro-Raums?Wäre es denkbar, dass die
EZB noch mehr Staatsanleihen angeschla-
gener Länder aufkauft?Welche Instru-
mente hat die EZB zur Verfügung, um den
Krisenländern zu helfen?Will und darf sie
das überhaupt?
Ein Auseinanderbrechen des Euro-Raums ist
weder realistisch noch wünschenswert. So-
wohl die „schwachen“ Euro-Länder als auch
die „starken“ Länder wie Deutschland wür-
den darunter leiden. Ich möchte daher noch
einmal betonen, dass es sichbei der sogenann-
ten „Euro-Krise“ nicht um eine Krise des Eu-
ro handelt, denn dieser erfüllt seine Aufgaben
in vollem Maße und ist eine währungspoli-
tische Erfolgsgeschichte. Es handelt sich um
eine Krise einzelner Mitgliedsstaaten, die
auch auf nationaler Ebene zu lösen ist.
Vielen Dank für das Gespräch.
„Es handelt sich bei der sogenannten
,Euro­Krise‘ nicht um eine Krise des
Euro, denn dieser erfüllt seine Aufga­
ben in vollemMaße und ist eine wäh­
rungspolitische Erfolgsgeschichte.“
© oenb
ewald nowotny, Gouverneur der
Oesterreichischen nationalbank
ÖSterreIChISCheS roteS kreuZ
kennwort:
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bLZ 31.000
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