Seite 3 - Raiffeisen kompakt Ausgabe 01/2014

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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2014
Jetzt gibt es wieder günstiges Geld von der EIB
Raiffeisen kann Tiroler Unternehmen eine Finanzierung mit konkurrenzlosen Vorteilen bieten:
Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB).
T
iroler Unternehmernwinkt jetzt
ein ganz besonderes Zuckerl. Die
EIBmit Sitz in Luxemburg stellt
Darlehen für ausgewählte Ban-
ken bereit, und diese reichen diese Mittel an
interessierte Kreditnehmer weiter. In Tirol
ist die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG der
regionale EIB-Partner vor Ort. Über Raiff-
eisen Tirol kommen Firmenkunden also an
die günstigen Finanzierungen. 50Millionen
Euro stehen den Kunden der Tiroler Raiff-
eisenbanken für ihre Projekte exklusiv zur
Verfügung.
Worin besteht der Vorteil
für den Kreditnehmer?
„Wir erhalten günstige Finanzierungsmittel,
diewir als Vorteil von derzeit 25Basispunkten
p. a. an die Kreditkunden weitergeben, gerech-
net auf die aktuelleDarlehenslaufzeit derEIB“,
sagt Roman Sautner, Leiter des entsprechen-
den Fachbereichs. Die Belastung für den Kre-
ditnehmer sinkt also aktuell um einen viertel
Prozentpunkt pro Jahr. Das kann sich zu ei-
ner schönen Summe addieren (siehe Kasten).
Die günstigeEIB-Finanzierung istmöglich für
Projektkostenbis zu25MillionenEuro.
Firmenkunden profitieren.
Wer die Darlehen in Anspruch nehmen
kann? Firmenkunden, also Gewerbetrei-
bende, Unternehmer, in erster Linie klein-
und mittelständische Betriebe, durchaus
aber auch große Unternehmen. Auch öffent-
liche Kreditnehmer können die Mittel in
Anspruch nehmen. Diese müssen in Neu-,
Erweiterungs- oder Modernisierungsinves-
titionen innerhalb der EU fließen.
Dieses Geld kann für den Erwerb von
Sachanlagen, aber auch für Erschließungs-,
Planungs- und Finanzierungskosten wäh-
rend der Bauphase, für Forschungs- und
Entwicklungsaufwendungen inklusive For-
schergehälter oder für den Aufbau von Ver-
triebsnetzen in der EU verwendet werden.
Auch für einen Generationswechsel im
Unternehmen können EIB-Mittel fließen,
wenn der Firmeneigner in den Ruhestand
tritt. Der gesamte Finanzierungsbedarf
muss dabei unter einerMillionEuro bleiben.
Ausschlussgründe.
Die Europäische Investitionsbank hat auch
etliche – zumeist ethische – Ausschluss-
gründe: Nicht gefördert werden Projekte
in den Bereichen Waffenproduktion, Wett-
spiel, Abfallverbrennung und Sondermüllbe-
handlung, Tabak, Lebendtierversuche sowie
„Tätigkeiten mit negativen Umweltauswir-
kungen“. Nicht gefördert werden auch reine
Immobilienentwicklungsprojekte und reine
Finanztransaktionen. Das Ziel der EIB ist,
Wachstum und Beschäftigungspotenziale
zu steigern sowie KMUundMid-Cap-Unter-
nehmen zu fördern. DieEIB legtWert auf den
Aufbau einer wissensbasierten Wirtschaft,
auf ökologische Nachhaltigkeit und klima-
verträglichesWachstum.
Ein Vorteil der EIB-Finanzierung: Der
Umfang, die Laufzeit und die Gestaltung
der Darlehen können flexibel und individuell
festgelegt werden.
Interessierte Unternehmer wenden sich
an ihre Raiffeisenbank. Dort bekommen sie
alle Informationen. Ein Beratungsgespräch
zahlt sich aus, sagt Roman Sautner.
So viel Geld gibt es
Beispiel: Ein Hotelier baut sein Haus um. Gesamtinvestitionskosten: 500.000 Euro. Da-
von muss er 300.000 Euro finanzieren und nützt dafür das günstige EIB-Geld. Er erhält
dabei auf die Laufzeit seines Kredits die Bonifikation jährlich gutgeschrieben. Bei einer
Laufzeit von 15 Jahren nützt der Kreditnehmer damit denRefinanzierungsvorteil von 25
Basispunkten. Das entspricht aktuell einem einmaligen Barwert von 5.346,01 Euro, wie
Raiffeisen-Finanzierungsexpertin Patricia Santa vorrechnet.
„Jetzt haben wir einen direkten Draht zur Europäischen Inves­
titionsbank. Daraus ergeben sich weitere Vorteile für die Kunden:
kurze Entscheidungswege und die Fachkompetenz vor Ort.“
Roman Sautner, RLB-Förderexperte
A
ufpassen heißt es für alle Firmen-
kunden, die im ersten Halbjahr 2014
ein Projekt beginnen und dieses innerhalb
von zwei Jahren umsetzen werden.
Die Förderrichtlinien wurden bis
30.06.2014 verlängert und somit können
Unternehmen noch ihr Projekt mit attrak-
tiven Förderungen auf Bundes- und Lan-
desebene nach den alten Kriterien unter-
stützen lassen.
Insgesamt 1 Milliarde.
Über das Bundesministerium fürWissen-
schaft, Forschung und Wirtschaft wird
für 2014 insgesamt eine Milliarde Euro
an zinsgünstigen Krediten Beteiligungen,
Garantien als auch Zuschüssen angekün-
digt. Es zeichnet sich derzeit jedoch ab,
dass es künftig für Unternehmen schwie-
riger werden wird, „geschenktes Geld“
– also Zuschüsse - für Investitionen zu
erhalten.
Förderanträge sollten daher noch vor dem
30.06.2014 gestellt werden, um noch von
den alten Richtlinien zu profitieren. Die
Tiroler Raiffeisenbanken geben detail-
lierte Auskünfte.
„Verlorene Zuschüsse“
rasch sichern
Attraktive Förderungen bis 30. Juni verlängert
© eib, raiffeisen/parigger
© RLB tirol ag
W
ie kames dazu, dass die RLBTirol AG
der Exklusivpartner der EIBwurde?
Sautner: Wir haben EIB-Finanzierungen schon in
der Vergangenheit gemacht, allerdings über Raiff-
eisen International. Das ist sehr gut angekommen.
Jetzt haben wir einen direkten Draht zur Europä-
ischen Investitionsbank, den direkten Draht nach
Luxemburg. Daraus ergeben sich weitere Vorteile
für die Kunden: kurze Entscheidungswege und die
Fachkompetenz vor Ort.
Wie günstig ist das EIB-Geld wirklich?
Der Vorteil von aktuell 25 Basispunkten p. a. er-
gibt auf die Laufzeit hochgerechnet doch einen
schönen Betrag, der durchaus ins Gewicht fällt. Es
ist wirklich ein Vorteil, den viele nutzen können –
das geht vom Kleinstunternehmen bis zum High-
tech-Betrieb, da sind so gut wie keine Branchen
ausgeschlossen.
Ihr Rat?
Ich appelliere an alle interessierten Unternehmen,
sich bei ihrer Raiffeisenbank zu melden. Dort gibt
es alle Informationen zum günstigen EU-Geld.
3 Fragen an Roman Sautner,
RLB-Förderexperte
Die Europäische Investitionsbank stellt Darlehen zur Verfügung. In Tirol läuft die Vergabe
über die Tiroler Raiffeisenbanken. Bei der Vertragsunterzeichung in Innsbruck - von links
Dr. Hannes Schmid, Sprecher des Vorstandes der RLB Tirol AG, EIB-Vizepräsident
Wilhelm Molterer und Dr. Thomas Bock, Firmenkundenvorstand der RLB Tirol AG.
Roman Sautner,
RLB-Förderexperte