Seite 1 - Raiffeisen kompakt Ausgabe 01/2014

Basic HTML-Version

vor. Positiv auf die Investitionsbereitschaft
würden auch Verbilligungen der Kredit-
aufnahme wirken. Nicht zuletzt können die
RLB Tirol und die Tiroler Raiffeisenbanken
mittels direktem Zugang zur Europäischen
Investitionsbank (EIB) zinsgünstige Fi-
nanzierungen für Tiroler KMU- und Infra-
strukturprojekte zur Verfügung stellen.
Dass sich Olympische Spiele für Un-
ternehmen auszahlen, zeigten jene im
russischen Sotschi. Ganz Österreich, vor
allem die Bauwirtschaft oder die Seilbah-
nen, wie auch Firmen aus Tirol, zum Bei-
spiel Bellutti-Planen aus Innsbruck oder
die Sprachdienstleister aus Hall, hätten
sich den Event zunutze gemacht. Im Aus-
tria Tirol House habe sich Tirol bestens
präsentieren und netzwerken können. „Ös-
terreichs Wirtschaft hat von Sotschi mehr
profitiert, als wenn die Olympischen Spiele
hierzulande stattgefunden hätten“, so Gar-
bislander.
Unsicherheit, ob sich Investitionen rentie-
ren“, zum anderen „die schwierige Eigen-
kapital-Situation“. „Die Investitionsfreu-
de verläuft parallel zur Erholung in den
einzelnen Branchen, vor allem die Trans-
porteure, das produzierende Gewerbe und
die Industrie stechen hier hervor“, meint
Bock. Auch der Tourismus einschließ-
lich der Seilbahnen zeige sich nun wieder
investitionsfreudiger.
Wünsche an die Politik.
„Die Politik könnte einiges tun, umdieWirt-
schaft anzukurbeln“, ist Garbislander über-
zeugt. Als Beispiele nennt er die Einführung
der vorzeitigen Abschreibung und die Wie-
dereinführung der Investitionszuwachs-
prämie von 10 Prozent. Bock schlägt För-
derungen wie den investitionsbedingten
Gewinnfreibetrag, die verlängerte Sanie-
rungsoffensive oder den Handwerkerbonus,
der von der Regierung beschlossen wurde,
WiRTScHafTSinfoRMaTion DeR TiRoLeR RaiffeiSenBanKen – aUSGaBe 01/2014
Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2014
DIE THEMEN DIESER AUSGABE
Dienetzwerker vomland
Der Maschinenring Tirol und sein breites angebot
Kurzentrumumhausen
Wie erfolgreiche Projekte mit Raiffeisen umgesetzt werden
Günstiges Geld aus luxemburg
Raiffeisen vergibt in Tirol die Darlehen der eiB.
Pensionskonto&Pensionsvorsorge
Gastkommentar von Prof. Bernd Marin
Das Prinzip der Enkeltauglichkeit
nachhaltigkeitsexperte alfred Strigl im interview
Editorial
von
DR. THoMaS
BocK
Mitglied des Vorstandes
RLB Tirol AG
finanzierungs-
kompetenz ausder
Region, fürdieRegion
u
nsereTourismuswirtschaft ist extrem
erfolgreich und damit auch die Bran-
che mit der höchsten Exportleistung Ti-
rols. Exportleistung? Ja, lesen Sie in dieser
Ausgabe, warum das so ist! Die Zahlen sind
beeindruckend. Allein im Dezember 2013
konntendieNächtigungszahlentirolweitum
4,3%gegenüber demVorjahr gesteigertwer-
den. In Summe hat Tirol fast 45 Millionen
Nächtigungen pro Jahr. Von der damit ein-
hergehenden Wertschöpfung profitiert aber
nichtnurderTourismus, imEndeffekthaben
wiralleetwasdavon. Beispielsweise inForm
einerattraktivenInfrastruktur,krisensiche-
rer Arbeitsplätze und Absatzmöglichkeiten
fürTirolsGewerbeundHandel.
Damit alles „rund“ läuft, braucht es ei-
nen verlässlichen Bankpartner. Das sind
traditionell Tirols Raiffeisenbanken. Sie
sind mit rund zwei Milliarden Euro in
Tirols Tourismuswirtschaft investiert –
ein Zeichen großer Finanzierungskom-
petenz und guter Partnerschaft. Das wird
auch in Zukunft so bleiben. Dennwir sind
direkt in der Region und damit vor Ort,
wenn Tirols Unternehmer uns brauchen.
Übrigens: Auch die Europäische Inves-
titionsbank weiß das zu schätzen. Daher
sind die Tiroler Raiffeisenbanken regiona-
ler Partner für derenFördermittel.
Herzlich, Ihr Thomas Bock
© eib
© raiffeisen
© wk tirol
Es geht aufwärts
Die Konjunktur scheint sich langsam zu erholen. Auch Tirol erwartet für 2014 wieder einen Aufwärtstrend,
wenn auch gedämpft. Parallel dazu nehmen auch die Investitionen – vor allem im Industriebereich –
zumindest leicht zu. Investitionsanreize sind mehr als gefragt.
t
irols Wirtschaft ist – so wie in
ganz Österreich – seit rund zwei
Jahren von einem ständigen Auf
und Ab geprägt. 2013 betrug die
Brutto-Wertschöpfung in Tirol laut WKÖ
trotz höherer Erwartungen nur 0,5 Prozent.
Dass diese dabei über dem Ergebnis von
Gesamt-Österreich lag, verdankt das Land
im vergangenen Jahr den Rekordzahlen im
Tourismus.
Doch 2014 soll insgesamt besser wer-
den: „Wir rechnen mit einem stärkeren
Wachstum – allerdings unter dem Öster-
reich-Durchschnitt von 1,5 Prozent“, er-
klärt Stefan Garbislander, Abteilungslei-
ter Wirtschaftspolitik und Strategie in der
WKÖ Tirol. „Die Exportnachfrage, beson-
ders im produzierenden Gewerbe, sorgt für
Erholung.“ Laut RLB-Tirol-Firmenkunden-
vorstand Thomas Bock werden Bau- und
Baunebengewerbe über demNiveau des Vor-
jahres abschneiden. „Dies gilt jedoch nur für
den Hochbau, der Tiefbau leidet unter dem
Rückgang öffentlicher Aufträge“, so Bock.
Das Transportgewerbewerde von den anzie-
henden Exporten profitieren. Erholenwürde
sich auch das Handwerk.
Notwendig für das Wirtschaftswachs-
tum und die Eindämmung der Arbeitslo-
senquote, die in diesemJahr laut AMS-Pro-
gnose auf bis zu 7 Prozent klettern wird,
sind weitere Investitionen der Betriebe.
Doch hier sei noch eine größere Zurückhal-
tung, die noch zumindest im ersten Halb-
jahr anhalten soll, bemerkbar. Als Gründe
dafür nennt Garbislander zum einen „die
G
E
M
E
I
N
S
A
M
„Wir rechnenmit einemstärkeren
Wachstum– allerdings unter dem
Österreich-Durchschnitt
von 1,5 Prozent.“
Stefan Garbislander,
AbteilungsleiterWirtschaftspolitik und Strategie in derWK Tirol