Seite 26-27 - RLB Geschäftsbericht 2009

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Risikotragfähigkeit
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden dem Risiko-
deckungspotenzial der Bank alle maßgeblichen Risken, die nach
modernen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme
ermittelt werden, gegenübergestellt.
Die per anno geplante Risikobelastung stellt dabei die Begren-
zung (Limit) für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei
neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch nicht quantifi-
zierbare Risiken mittels Risikopuffer Berücksichtigung finden.
Alle risikorelevanten Informationen fließen in monatlich erstellte
Risikotragfähigkeitsanalysen ein. Dabei wird das Gesamtbank-
risiko mittels unterschiedlicher Szenarien ermittelt, um sicherzu-
stellen, dass auch in Problemsituationen ausreichend Kapital zur
Verfügung steht.
Bei der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird verstärktes Augen-
merk auf die Risikomanagementprozesse des Kredit- und Markt-
risikos gelegt, da der Schwerpunkt der Banktätigkeit im Privat-
und Kommerzkunden- sowie im Treasury-Geschäft liegt.
Das Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches wird mittels
Sensitivitätskennzahlen, das Kreditrisiko mittels Ausfallswahr-
scheinlichkeiten berechnet.
Neben den marktabhängigen Risiken werden im Rahmen der Ge-
samtbanksteuerung auch die operationellen Risiken erfasst und
berechnet, um einerseits alle Risiken darzustellen und anderer-
seits auch den Entwicklungen im Rahmen von Basel II Rechnung
zu tragen.
Diese Risikotragfähigkeitsanalyse ist daher der Ausgangspunkt
für die Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein für die Bank ange-
messenes Niveau, mit dem Ziel, den problemlosen Fortbestand
der Bank zu sichern und das Ertragspotenzial entsprechend
auszuschöpfen.
Solidaritätsverein der Tiroler
Raiffeisen-Geldorganisation
Die Raiffeisenbanken der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol haben
gemeinsam mit der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG einen
Solidaritätsverein eingerichtet, der durch geeignete Maßnahmen
sicherstellt, dass in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene
Vereinsmitglieder Hilfestellung erhalten.
Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft
Österreich
Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisen-Landes-
banken und der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG garantiert
wechselseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapier-
emissionen, unabhängig von der Höhe. Die Kundengarantiege-
meinschaft ist zweistufig aufgebaut, einerseits auf Landesebene
und andererseits in der Bundesgarantiegemeinschaft. Die Kun-
dengarantiegemeinschaft gewährleistet somit über die gesetzli-
che Einlagensicherung hinaus Sicherheit für die Kunden.
Einlagensicherungseinrichtungen der
Raiffeisen-Bankengruppe Österreich
Die Mitgliedsinstitute der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol sind
gemeinsam über die Raiffeisen-Einlagensicherung Tirol eGen
Mitglied der österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen.
Diese Einlagensicherungsgenossenschaft stellt die Haftungsein-
richtung für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe gemäß §§ 93,
93a und 93b BWG dar.
Zum Zwecke der Einlagensicherung ist in der Raiffeisen-Banken-
gruppe Österreich ein entsprechendes Früherkennungssystem
implementiert, das basierend auf einem umfassenden Melde-
wesen über Ertrags- und Risikoentwicklung seitens aller Mit-
gliedsinstitute laufende Analysen und Beobachtungen durchführt.
Sicherung
der Einlagen
Ausblick 2010
Die konjunkturelle Lage hat sich im 2. Halbjahr 2009 etwas stabi-
lisiert und diese Entwicklung dürfte auch im Jahr 2010 anhalten.
Allerdings ist das großteils auf die staatlichen Ausgaben- und
Rettungsprogramme zurückzuführen. Wir rechnen daher auch
für Tirol mit keiner raschen, nachhaltigen Konjunkturerholung,
sondern mit weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbe-
dingungen sowie steigenden Insolvenz- und Arbeitslosenzahlen.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird im Jahr 2010 den
Weg des risiko- und ertragsorientierten Wachstums mit einer
konsequenten Ausrichtung auf das Kundengeschäft fortführen.
Durch eine Marktoffensive erschließen wir systematisch unsere
Bestandskundenpotenziale und akquirieren gezielt Neukunden.
Neue Maßstäbe setzen wir dabei in der Qualität der ganzheitli-
chen Beratung auf Basis von definierten Betreuungs- und Bera-
tungsstandards.
Einen Schwerpunkt legen wir auf die Optimierung, Standardisie-
rung und Zentralisierung unserer Abwicklungs- und Unterstüt-
zungsprozesse. Deswegen werden wir den Zahlungsverkehr, die
Marktfolge, die Bilanzanalyse und die Immobilienbewertung mit
1. April 2010 in unsere neu gegründete Tochtergesellschaft Raiff-
eisen Abwicklungs- und Dienstleistungsgesellschaft auslagern.
Darüber hinaus werden wir unseren Kundenbereich bei der
Marktoffensive durch eine professionelle Vertriebsunterstützung
stärken.
Um den schwierigen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
entgegenzusteuern, legen wir auch im Jahr 2010 ein Hauptaugen-
merk auf die Identifizierung und Nutzung von Produktivitätspoten-
zialen.
Uns ist bewusst, dass unsere engagierten MitarbeiterInnen
entscheidend für den Erfolg der Raiffeisen-Landesbank Tirol
AG sind. Deswegen fördern wir gezielt unsere MitarbeiterInnen
und legen dabei einen besonderen Wert auf die durchgängige
Kundenorientierung.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Tiroler Raiffeisen-
banken bauen wir auf Basis unserer gemeinsamen strategischen
Ausrichtung aus und nutzen konsequent bestehende Synergien.
Dadurch festigen wir unsere Marktposition als führende Banken-
gruppe.
Wir sehen die Wirtschaftskrise weiterhin als Herausforderung,
aber vor allem auch als Chance für die Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG, das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol.
Bezüglich Forschung und Entwicklung ergeben sich branchenbe-
dingt keine Anmerkungen.
Ereignisse von besonderer Bedeutung sind nach dem Abschluss
des Geschäftsjahres 2009 nicht eingetreten.
Der Vorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
Dr. Hannes Schmid
Sprecher des Vorstandes
MMag. Reinhard Mayr
Mitglied des Vorstandes
Mag. Gobert Sternbach
Mitglied des Vorstandes
Dr. Hans Unterdorfer
Mitglied des Vorstandes