27 26 KOMPAKT 3|2025 – TIROLER TOURISMUSGESPRÄCHE TIROLER TOURISMUSGESPRÄCHE – KOMPAKT 3|2025 ine Portion Mut, ein gutes Maß und viel Menschlichkeit – diese drei Punkte galten als Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Entwicklung im Tourismus. Hotelexperte und Managing Partner bei Kohl & Partner Helmut List zeigte auf, wie es dem Tourismus aktuell geht, an welchen Baustellen zu arbeiten ist und wie es kam, dass die Betriebe im Alpenraum aufhörten mit dem Investitionswettrüsten. Laut List brauche es ein mutigeres Denken statt Resignation, clevere Investitionen mit Mehrwert für die Gäste und die richtigen Partner im Boot. Der Branchenfachmann warf die Frage auf: „Können wir es uns denn leisten, nicht zu investieren?“ Und antwortete darauf ganz klar, dass Stillstand keine Option sei. Nicht die Größe eines Betriebs sei das alleinige Ziel, sondern die Leidenschaft, etwas zu tun, und die Motivation, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. MUTIGE DENKANSTÖSSE — Solche gab auch RLB-Vorstandsvorsitzender Thomas Wass: „Das Rückgrat des Tiroler Tourismus sind die Familienbetriebe. Aber bei weniger Gewinn, Fachkräftemangel, rund um die Uhr arbeiten etc. stellt sich die Frage: Ist das für die nächste Generation noch erstrebenswert? Das sind Themen, auf die wir schauen müssen, und dazu wollen wir den Austausch bieten.“ Rund 370 Gäste waren gekommen, um genau darüber zu sprechen, Herausforderungen aus anderen Perspektiven zu betrachten und auch zu hören, wie die junge Generation über den Tourismus in Tirol denkt. FAMILIENBETRIEBE SIND DIE ZUKUNFT — Das zeigte sich bei den „Walk the Talk“-Runden, in denen Moderatorin Renata Schmidtkunz Tiroler Touristikern einige persönliche Einblicke entlocken konnte. Gerold Mattersberger beispielsweise, der gemeinsam mit seiner Schwester Elke das Hotel Der Engel in Grän führt und Gastgeber aus Leidenschaft ist, hat neue Strukturen wie etwa eine Geschäftsführerposition geschaffen. Doch für ihn ist klar: „Die einzige Chance, den Tourismus aufrechtzuerhalten, E 1 2 1. Der Saal im Congresspark Igls war bis zum letzten Platz gefüllt – rund 370 Gäste waren gekommen. 2. Die Band The Gang begleitete die Tourismusgespräche mit beschwingten Klängen. 3. RLB-Vorstandsvorsitzender Thomas Wass (2. v. l.) begrüßte gemeinsam mit Vorstandskollegin Gabriele Kinast (5. v. l.) die vielseitigen Speaker:innen und LR Mario Gerber (1. v. r.) auf der Bühne. Resilienz als Überlebensstrategie: Kann der Alpentourismus angesichts von Kostendruck, Fachkräftemangel und familiärer Verantwortung zukunftsfit bleiben? Bei den dritten Tiroler Tourismusgesprächen Mitte September in Igls gab es eine klare Antwort dazu: Ja! Von Eva-Maria Fankhauser FAMILIENBETRIEBE – EIN PERFEKTES MODELL FÜR DIE ZUKUNFT 3 ALLE BILDER © FRANZ OSS
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