Raiffeisen KOMPAKT 02 | 2025

19 KOMPAKT 2|2025 – SOCIAL MEDIA dem Corporate Influencer:innen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen und Senioritäts-Leveln sehr relevant. Im Schnitt ist die addierte Reichweite von Mitarbeitenden auf LinkedIn 12-mal so groß wie die der Unternehmensseite – Mitarbeitende sind also die wichtigsten organischen Multiplikatoren eines Unternehmens. Sie können spannende und glaubwürdige Einblicke in den Arbeitsalltag und die Unternehmenskultur geben. Mein wichtigster Tipp dabei: Geben Sie den Menschen Zeit – gute Inhalte entstehen nicht nebenbei und selbst die besten Corporate Influencer:innen brauchen eine Weile, um sich zu etablieren und eine aktive Community aufzubauen. Und geben Sie ihnen die Freiheit, ihre eigene Stimme auf LinkedIn zu finden. Echte Meinungen funktionieren deutlich besser als kopierte Skripte. LinkedIn ist als Business-Plattform natürlich auch ein Tummelplatz der Generationen. Was ist denn am sogenannten Generationen-Clash, von dem immer wieder die Rede ist, wirklich dran? An kaum einem Ort innerhalb der Gesellschaft begegnen sich zurzeit so viele unterschiedliche Generationen wie im Job. Aktuell können bis zu vier Generationen zusammentreffen: Babyboomer, Generation X, Millennials, die Gen Z – und bald kommt die Gen Alpha dazu. Ich sehe in dieser einzigartigen Situation enorme Potenziale. Aus einer unserer Studien wissen wir allerdings, dass es vielen schwerfällt, aufeinander zuzugehen. Mehr als zehn Prozent der Gen Z beispielsweise sagen, dass sie seit über einem Jahr kein direktes Gespräch mehr mit einem Arbeitskollegen bzw. einer Arbeitskollegin über 50 geführt haben. Für die Zusammenarbeit im Team und dessen Erfolg ist es deshalb enorm wichtig, dass Unternehmen ein Umfeld schaffen, das die Kommunikation zwischen den Generationen fördert. Denn davon profitiert nicht nur jede:r einzelne Mitarbeiter:in, sondern das ganze Unternehmen. Wer sich mit sozialen Medien und jetzt speziell auch mit LinkedIn näher beschäftigt, wird in kürzester Zeit mit einem speziellen Phantom konfrontiert: dem Algorithmus. Von den sogenannten Eingeweihten wie Agenturen oder Expert:innen hört man dann häufig den Satz: Der Algorithmus mag das nicht. Was mag er denn wirklich, ‚euer‘ Algorithmus? Mein Tipp: Schreiben Sie nicht für den Algorithmus. LinkedIn ist nicht auf Viralität ausgelegt. Unser Feed fördert den Wissensaustausch, er favorisiert also Inhalte von Menschen, die Sie kennen, und die über Dinge sprechen, die Sie interessieren. Inhalte auf LinkedIn sind in der Regel dann erfolgreich, wenn sie zu Gesprächen anregen, einen Mehrwert bieten, authentisch und persönlich sind – persönlich, aber nicht privat. Der beste Gradmesser ist man selbst: Was finde ich spannend und informativ und wie konsumiere ich am liebsten? Hätten Sie noch ein paar zusätzliche Tipps und LinkedIn-Hacks, die Sie unseren kompakt-Leser:innen an dieser Stelle mit auf den Weg geben könnten? Ich gebe gern folgende drei Empfehlungen: 1. Ihr Profil ist Ihre Visitenkarte. Setzen Sie auf Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten. Das macht Sie auffindbar. 2. Bauen Sie Ihr Netzwerk gezielt auf. Vernetzen Sie sich mit Menschen, die Sie kennen und denen Sie vertrauen – angefangen bei Freund:innen, Familie, Kolleg:innen oder ehemaligen Wegbegleiter:innen. Beim Netzwerken schlägt Qualität Quantität. Ein kleines, feines Netzwerk ist in der Regel hilfreicher als ein riesiges anonymes Netzwerk. 3. Konzentrieren Sie sich beim Posten auf Themen, die Sie wirklich bewegen und bei denen Sie Expertise haben. Fragen Sie sich, wie Sie mit Ihren Posts anderen Mitgliedern einen Mehrwert bieten können. Wenn ich zum Beispiel die spannendsten Erkenntnisse aus einer Veranstaltung teile, ist das für mein Netzwerk deutlich interessanter, als wenn ich lediglich meine Anwesenheit dokumentiere – Stichwort „Substanz schlägt Glanz“. Ein durchdachter Beitrag pro Woche ist außerdem wirkungsvoller als fünf oberflächliche.| © LISA HANTKE Posts sollten immer einen Mehrwert bieten, betont LinkedIn-Country-Managerin Barbara Wittmann.

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