Gabriele Kinast leitet die RLB Tirol gemeinsam mit Risikovorstand Christof Splechtna (li.) und Vorstandssprecher Thomas Wass (re.). EIN QUARTIER FÜR NEW WORK — Schon seit der Übersiedelung ins RLB-Ersatzquartier in Rum teilt sich der Vorstand ein gemeinsames Büro. Das will man nach der Rückkehr ins RAIQA so beibehalten, wo man sich von Pichler & Traupmann Architekten unter konstanter Beteiligung der Belegschaft topmoderne neue Arbeitswelten planen ließ, in denen man sich seinen Arbeitsplatz je nach gerade anfallender Tätigkeit – ob nun konzentriertes Arbeiten für sich allein oder Brainstorming und Abstimmung mit anderen – flexibel wird wählen können. Kinast selbst ist mit den Modalitäten und Vorzügen von New Work bestens vertraut, hat sie diesen Change-Prozess doch schon in Berlin gemanagt und durchlaufen. Sie schwört auf die Vorzüge offener Büroflächen und einladender Gesprächsinseln, weil sie wie selbstverständlich Begegnung und Austausch ermöglichen und Entscheidungsprozesse beschleunigen. „Wenn man eine Umgebung schafft, die Begegnung und Dialog fast wie von selbst befördert, dann strahlt das nicht nur auf die Mitarbeitenden, sondern in weiterer Folge auch auf bestehende und künftige Kund:innen ab“, ist Kinast überzeugt. LERNINTENSIVES ONBOARDING — Dies entspräche ja auch der vorbildlichen Miteinanderkultur, die sie bei Raiffeisen landauf, landab erlebe. Die Verbundenheit der Menschen mit ihrer jeweiligen Raiffeisenbank habe sie sehr beeindruckt, „das ist einzigartig und kannte ich so noch nicht.“ Kennenzulernen gab es für die 50-jährige Neo-Vorständin in den letzten Wochen eine ganze Menge: angefangen bei ihren Vorstandsagenden – Kinast verantwortet neben dem Personalbereich noch das Facility-Management, die Bankenberatung, das Treasury und das Produktmanagement – über sämtliche Tiroler Raiffeisenbanken bis hin zum österreichischen Sektor. Des Weiteren musste sie sich eingehend mit dem österreichischen Bankwesengesetz vertraut machen, galt es doch, die von der FMA geforderte Fit & Proper-Prüfung nachzuholen. „Glücklicherweise war mir der Umfang davor nicht so wirklich bewusst“, gesteht sie lachend. NEUE MENTORIN VON FRIEDA — Die Erkundung respektive Erwanderung der Tiroler Berg- welt musste also vorderhand noch warten. Aber allein durch diese wunderschöne Landschaft zur Arbeit fahren zu dürfen, sei ja schon ein Hochgenuss, schwärmt Kinast, die nach wie vor zwischen Berlin und Tirol pendelt, weil ihr siebzehnjähriger Sohn dort noch ein Schuljahr vor sich hat. Die Großstadt gehe ihr überhaupt nicht ab, ganz im Gegenteil. Bereits während ihrer Onboarding-Phase hat die begeisterte Golfspielerin mit großer Neugier und ungeheurer Verve jede Möglichkeit genutzt, um Land und Leute kennenzu- lernen. Als neue Mentorin des Tiroler Raiffeisen-Frauennetzwerkes Frieda ist es ihr zudem ein Anliegen, mit möglichst vielen Frauen im Sektor und anderen Leaderinnen der Region persönlich zusammenzutreffen. VERNETZUNG ALS SCHLÜSSEL ZUM SCHLOSS — Sich zu vernetzen und mit anderen in Austausch zu gehen, sei für sie essenziell, „weil ich durch jedes Gespräch und jede Begegnung dazulerne und Dinge in Erfahrung bringe, die mir dabei helfen, meine Vorhaben weiterzuentwickeln.“ Während Männer das selbstverständlich seit jeher tun, müssten Frauen sich das in der Regel erst mühsam antrainieren. „Wir sind durch unsere Vielfachverpflichtungen so auf Effizienz getrimmt, dass wir uns das häufig gar nicht zugestehen, weil wir das nicht für richtige Arbeit halten.“ Auch in dieser Hinsicht will Kinast einen Beitrag leisten, denn natürlich brauche es bei Raiffeisen noch mehr Frauen in Führungspositionen. Der Weg zum Ziel seien aber nicht weitere Frauenförderungsprogramme, so Kinast, „die Frauen haben das Können, sie müssen nur noch lernen, offensiv rauszugehen und den Hut in den Ring zu werfen.“| © FRED EINKEMMER
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