Seite 3 - Raiffeisen kompakt Ausgabe 04/2012

Basic HTML-Version

„Wir sind die einzige Banken-
gruppe, die ausschließlich im
Privatbesitz der Tiroler steht“
Dir. Josef Graber, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen-
Landesbank Tirol AG, über den Strategieprozess und den
Leitgedanken von Raiffeisen in Tirol.
Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 04/2012
Aus der Region, für die Region
Die Tiroler Raiffeisenbanken bündeln im Sinne ihrer Eigentümer und Kunden die Kräfte auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft.
Richtschnur dafür ist die heuer ausgearbeitete Strategie Mit.Einander 2017. Ihr Kern: das Prinzip Raiffeisen in Tirol.
„Raiffeisen in Tirol ist eine
starke Gemeinschaft“
Dr. Hannes Schmid, Vorstandssprecher der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG, über den Nutzen einer gemeinsamen Strategie und den
richtigen Weg in die Zukunft.
„Bodenständig sein –
heute gibt es kein größeres
Kompliment“
Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl von der Uni Münster gilt als die Expertin
für Genossenschaftsbanken. Für sie ist ein System wie Raiffeisen das
für heute optimale Geschäftsmodell.
H
err Dr. Schmid, in Tirol gibt es 80
Raiffeisenbanken, die eigenstän-
dig agieren. Warum braucht es ei-
ne gemeinsame Strategie?
Dr. Hannes Schmid: Ich vergleiche das ger-
ne mit einer Fußballmannschaft. Auch die
benötigt eine gemeinsame Strategie. Ein-
zelkämpfer sind heute auf verlorenem Pos­
ten. Deshalb setzen die Tiroler Raiffeisen-
banken als starke Gemeinschaft mit ihrer
Strategie ein deutliches Zeichen des Mitein-
anders. Klar ist aber auch: Basis für den Er-
folg ist die Verankerung vor Ort.
Wodurch zeichnet sich die Raiffeisen-Ban-
kengruppe Tirol aus?
Es ist dies sicher unser doppeltes Erfolgs-
konzept: Die Raiffeisenbanken sind zugleich
nah beim Kunden und doch in ein großes,
seit bald 125 Jahren erfolgreiches Netzwerk
eingebunden. Der Kunde genießt damit die
Vorteile aus zwei Welten.
Was erwarten Sie von der Strategie Mit.Ei-
nander 2017?
Die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol verfügt
über beste Liquidität und Kapitalausstat-
tung. Wir waren und sind immer für unse-
re Kunden da. So soll es weitergehen. Die
Bankbranche als Gesamtes blickt schwie-
rigen Zeiten entgegen. Die Tiroler Raiff-
eisenbanken können hier gelassen in die
Zukunft gehen – mit dem Ziel, die hervor-
ragende Marktstellung weiter auszubauen.
Und wenn wir den Weg des Miteinanders
konsequent weiter beschreiten, wird es sehr
eng für unsere Mitbewerber.
Vielen Dank für das Gespräch.
F
rauProf. Theurl, Sie sagen, das Sys-
tem der Genossenschaftsbanken
müsste man erfinden, wenn es es
nicht schon gäbe. Warum?
Prof. Theresia Theurl: Weil es ein geniales
Organisationsmodell ist – nach dem Mot-
to: Wer nicht groß ist, muss schlau sein und
sich zusammentun. Wenn heute oft von der
Orientierung am Shareholder Value die Re-
de ist, muss man festhalten: Die Genossen-
schaften sind hier die wahren Pioniere.
Gleiches gilt für die Idee eines kooperativen
Geschäftsmodells.
VordenVerwerfungenauf denFinanzmärk­
tenwurde dieses SystemzumTeil als boden-
ständig belächelt.
Bodenständig sein – heute gibt es kein grö-
ßeres Kompliment. Während bei anderen
kurzfristig gedacht wird, es nur um die rich-
tigen Zahlen im Quartal geht, denken Ge-
nossenschaftsbanken, die ja nicht finanz-
marktgetrieben, sondern in der Region, der
Realwirtschaft, dem Mittelstand verwur-
zelt sind, langfristig.
Wie beurteilen Sie die Chancen der Genos-
senschaftsbanken in den nächsten Jahren?
Sie haben die bestenChancen. Und sie haben
es selbst in der Hand. Entscheidend für den
Erfolg sind Zusammenhalt und Zusammen-
arbeit, ein Miteinander. Den Tiroler Raiffei-
senbanken sage ich deshalb: Machen Sie so
weiter, das ist der richtigeWeg.
Vielen Dank für das Gespräch.
H
err Direktor Graber, wie haben
Sie den Strategieprozess erlebt?
Josef Graber: Die Entstehung un-
serer Mit.Einander Strategie 2017 hat mich
sehr begeistert. Der Strategieprozess hat
klar unsere Stärken, aber auch die Defizite
aufgezeigt. Nun geht es umdas Tun. Sehr be-
eindruckt war ich vom Format der Erarbei-
tung der Strategie – so war es möglich, dass
sich der Großteil der Tiroler Geschäftsleiter
aktiv hat einbringen können.
Welche Vorteile ziehen die Raiffeisen-
banken aus der RBGT Strategie 2017 und in
der Folge die Kunden?
Der Vorteil für uns Banken liegt klar auf der
Hand: ein gemeinsames Ziel, klare Orien­
tierung und dazu die notwendigen Maß-
nahmen, um noch besser zu werden. Wenn
wir das Erarbeitete aktiv umsetzen, werden
unsere Mitglieder und Kunden einen erheb-
lichenMehrwert und Nutzen spüren!
„Aus der Region, für die Region“ ist der
Leitgedanke vonRaiffeisen inTirol. Was be-
deutet das für die Zukunft?
Wir sind die einzige Bankengruppe, die aus-
schließlich im Privatbesitz der Tirolerinnen
und Tiroler steht. Das ermöglicht es uns, un-
abhängig von Bankkonzernzentralen inWien
oder Mailand unserer Bevölkerung einen ge-
sellschaftlichen Vorteil zukommen zu lassen.
Die „regionalen“ Aussagen unseres Mitbe-
werbs sind hingegen nur halbherzigeKopien!
Vielen Dank für das Gespräch.
1.300 Tiroler Raiffeisen-Füh-
rungskräfte und -Mitarbeiter
ließen sich die Vorstellung der
Strategie nicht entgehen.
Höhepunkt der gelungenen Veranstal-
tung war für viele der Auftritt der
größten Blasmusikkapelle des
Landes: der aus 80 Mitarbeitern
bestehenden „Raiffeisen Combo Tirol“.
„Die Tiroler
Raiffeisen-
banken setzenmit ihrer
Strategie ein deutliches
Zeichen des Mitein­anders.“
Dr. Hannes Schmid
© Raiffeisen (8)
„Wennwir
das Erarbei­-
tete aktiv
umsetzen,
werden
unsereMitglieder und
Kunden einen erheblichen
Mehrwert undNutzen
spüren!“
Dir. Josef Graber
„Die Genossenschafts­
banken haben die bes­ten
Chancen . Und sie haben es
selbst in derHand.“
Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl